Erwin Wurm ist Österreichs populärster Gegenwartskünstler. Nicht nur der Minute. 70 wird er heuer! Dazu erschien jetzt eine Biografie. Im Herbst folgt eine Ausstellung in der Albertina. Und wir fuhren ins Schloss nach Limberg.
Die Presse: Was ist eigentlich das größte Missverständnis, das Ihre Kunst betrifft?
Erwin Wurm: Dass sie lustig ist. Dabei interessiert mich das Absurde, der Surrealismus, das traut man sich mittlerweile ja wieder sagen. Mir geht es darum, von der Seite auf die Realität zu blicken, von der dunklen Seite. Trotzdem gibt es tatsächlich Leute, die finden es etwa lustig, wenn sie in mein „Narrow House“ gehen. Daran ist gar nichts lustig! Das ist dann wie das Lachen bei Thomas Bernhard. Ich liebe Bernhard.
Ähnlich wie bei ihm, liest sich auch Ihr privates Leben auf diesen 300 Seiten (Molden Verlag) skandalfrei, keine Exzesse, keine Leichen. Haben Sie das alles herausgestrichen?