Ermittlungen

Tiroler Zentralen von ÖVP und FPÖ beschmiert

Bereits im Februar 2023 war die ÖVP-Landesparteizentrale Ziel einer Farbattacke.
Bereits im Februar 2023 war die ÖVP-Landesparteizentrale Ziel einer Farbattacke.APA / APA / Tiroler Volkspartei
  • Drucken

„Unsere Wut an euren Wänden“ wurde auf die Fassade der ÖVP-Landesgeschäftsstelle geschrieben. Auch das Bürgerbüro der FPÖ wurde zum wiederholten Male Ziel von Vandalen.

Die Landesgeschäftsstelle der Tiroler ÖVP sowie das Bürgerbüro der FPÖ in Innsbruck sind am Mittwoch erneut Opfer von Farbattacken geworden. Neu bei dem Angriff auf die ÖVP-Zentrale - dem zweiten innerhalb kürzester Zeit - war indes, dass ein Bekennerschreiben mehrfach an die Wand geheftet worden war, hieß es in der „Tiroler Tageszeitung“ (Online). Das Bürgerbüro der Freiheitlichen in der Anichstraße wurde zum wiederholten Male Ziel von Vandalen.

Die polizeilichen Ermittlungen waren im Gange. Erst vergangene Woche waren die ÖVP-Landesparteizentrale und der davorliegende Gehsteig sowie geparkte Autos mit Farbe beschmutzt worden. Die unbekannten Täter nahmen dabei Bezug auf Morde an Frauen in Österreich. Am Mittwoch prangte „Unsere Wut an euren Wänden“ auf der Fassade der ÖVP-Landesgeschäftsstelle, vor einer Woche war „Keine einzige weniger“ an selber Stelle zu lesen gewesen. Im Bekennerschreiben kritisierten die Täter Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP). Diese verschleiere durch ihre Aussagen das Leid „gezielt“, in dem sie die Taten als Privatsache deklariere, wurde unterstellt.

Ob es sich diesmal um dieselben Täter wie zuletzt handelte, war indes vorerst unklar. Es sei zu früh, um Aussagen über einen möglichen Zusammenhang zu treffen, sagte ein Polizeisprecher.

„Kein Kavaliersdelikt“

Die ÖVP zeigte sich am Mittwoch in einer Aussendung wütend. „Ein an sich wichtiges Anliegen, nämlich die Thematisierung von Frauenmorden, wird damit völlig konterkariert“, kritisierte Landesgeschäftsführer Sebastian Kolland: „Schmierereien sind definitiv kein probates Instrument, seine Meinung kundzutun. Wer statt demokratischer Mittel solche feigen Methoden anwendet, der hat kein Recht darauf, dass seine Meinung Gehör findet“. Schwere Sachbeschädigungen seien kein Kavaliersdelikt, betonte der Parteimanager. Man werde mit den Behörden alles versuchen, um die Täter ausfindig zu machen.

Auch die Freiheitlichen waren empört. „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Menschen zu Schaden kommen“, meinte Vizebürgermeister und Bürgermeisterkandidat Markus Lassenberger. Er forderte ein „hartes Vorgehen und eine null Toleranz-Politik gegen linksextreme Straftaten.“ Und nahm den politischen Gegner ins Visier: „Das Schweigen der linken Parteien, die sich sonst so gerne Toleranz auf die Fahnen schreiben, ist bezeichnend und muss wohl als Zustimmung gewertet werden.“ (APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.