Patentanmeldungen

Boehringer wegen Asthma-Patenten in den USA verklagt

Das Gebäude einer Boehringer Ingelheim Niederlassung.
Das Gebäude einer Boehringer Ingelheim Niederlassung.Reuters / China Stringer Network
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Ein Inhalator war in den USA 30 Mal so teuer wie in anderen Staaten, das soll Käufern Millionen gekostet haben.

Der deutsche Pharmakonzern Boehringer Ingelheim muss sich in den USA wegen möglicherweise unzulässiger Patentanmeldungen bei der US-Arzneimittelbehörde FDA verantworten, mit denen er den Wettbewerb verzögert und die Preise für bestimmte Asthmamedikamente in die Höhe getrieben haben soll. Boehringer habe mehrere Patente im Zusammenhang mit seinem Inhalator Respimat missbraucht, um sein Monopol bis 2030 zu verlängern, heißt es in der am Mittwoch eingereichten Klage.

„Wir stehen zu unseren Patenten und zu unserer Einhaltung der FDA-Richtlinien“, sagte Boehringer in einer Stellungnahme. Ein Anwalt der Gewerkschaft lehnte es ab, die in Massachusetts eingebrachte Klage zu kommentieren.

600 statt 50 Dollar

Die Gewerkschaft wirft Boehringer vor, den Pensionsfonds und andere Arzneimittelkäufer in den vergangenen drei Jahren „viele Millionen, wenn nicht Milliarden Dollar an überhöhten Preisen“ gekostet zu haben. Spiriva Respimat kostet in den USA fast 600 Dollar (551,78 Euro), in Deutschland, Frankreich, Japan, Kanada und Großbritannien zwischen 21 und 54 Dollar.

Der Arzneimittelhersteller habe sein Verabreichungssystem für Combivent und Spiriva von generischen Inhalatoren auf Respimat umgestellt, um das so genannte Orange Book in unzulässiger Weise mit Gerätepatenten zu füllen, die Exklusivität des Medikaments zu erhalten und die Patienten zu übervorteilen, heißt es in der Klageschrift. Das Orange Book der FDA enthält Listen von Patenten für Medikamente, die von der Behörde als sicher und wirksam eingestuft wurden. (APA)

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