Testbericht

Virtueller Obstsalat: Warum freche Früchte entspannen

Suika überholte binnen weniger Wochen die Jahresbesten im Nintendo e-Shop. Dass es so beliebt ist, überrascht nicht. Binnen weniger Minuten hat man einen Ohrwurm und eine neue Herausforderung gefunden.
Suika überholte binnen weniger Wochen die Jahresbesten im Nintendo e-Shop. Dass es so beliebt ist, überrascht nicht. Binnen weniger Minuten hat man einen Ohrwurm und eine neue Herausforderung gefunden. (c) Aladdin X
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Suika heißt die Zauberformel für erholsame Minuten oder Stunden nach einem anstrengenden Tag. Allein oder zu zweit können Früchte zusammengebracht werden.

Es gibt sie, diese Tage, an denen so gar nichts klappen will. Das Frühstücksbrot fliegt auf den Boden und die Milch ist sauer, am Weg in die Arbeit verpasst man den Zug und so geht es den restlichen Morgen, Nachmittag weiter. Und die ganze Zeit denkt man sich: Heute ist doch gar nicht Montag. Schön, wenn man sich dann auf etwas freuen kann, das einem garantiert Glücksgefühle beschert.

Das Spiel heißt Suika und kommt – wie könnte es anders sein – aus Japan. Im November 2023 schaffte es dieses kleine Früchtchen in den E-Shop von Nintendo und zog binnen weniger Wochen an allen Kassenschlagern vorbei und wurde in Japan, wo es damals exklusiv verfügbar war, zum beliebtesten Spiel des Jahres. Selbst Zelda und Mario hatten das Nachsehen. Zu Recht, denn selten gab es ein Spiel, das es gleichermaßen schafft, einen zufriedenzustellen und zu frustrieren.

Eine neue Art der Evolution

Der Titel verrät es schon: Es geht um Früchte. Suika ist japanisch und heißt Wassermelone. Zu dieser muss man sich aber vorarbeiten. Es dreht sich hierbei alles um Kirschen, Erdbeeren, Trauben, Dekopons (eine Verwandte der Satsuma-Orange) und Kakis. Die größeren Früchte wie Äpfel, Nagy-Birnen, Pfirsich, Ananas und die Cantaloupe-Melone entstehen erst in der Box. Wer diese pärchenweise kombiniert, erhält die jeweils nachfolgende Frucht. Also: Wird Kirsche mit Kirsche kombiniert, erhält man eine Erdbeere. Doch Vorsicht, über die kleine Wolke „Poppy“ gibt es immer wieder Nachschub. Einzige Hilfe vom Spiel: Die nächste Frucht wird angezeigt. Doch in der Box ist nur begrenzt Platz. Rutscht eine Frucht hinaus, ist es vorbei; zumindest in dieser Runde.

Es dauert aber, bis man verinnerlicht hat, einen Blick auf diesen kleinen Ring zu werfen. Apropos Ring: Es wird dieser „Ring der Evolution“ angezeigt. Biologen sollten hier dem Spiel kreative Freiheiten gewähren. So kann man immer einen Blick darauf werfen, wie die Früchtchen am besten in der Box positioniert werden, um die Früchtchen bis zur Wassermelone zu kombinieren.

Das Spiel funktioniert nach dem ganz eigenen Tempo. Es gibt keinen Timer, wie schnell die Früchte kombiniert werden müssen. Auch die Musik lässt einen entspannt platzieren. Einzig die Physik kann einem dabei schon mal in die Parade fahren.

Highscore? Egal!

Denn dieser Puzzler hat einen Twist und unterscheidet sich dadurch auf so erfrischende Weise von Tetris und Candy Crush: Schwerkraft und Bewegung sind Teil des Spiels. Mal als Freund und mal auch als absolute Spaßbremse. So kann es sein, dass die abgelegten Früchte plötzlich in Bewegung kommen. Und das nicht immer mit dem gewünschten Resultat. Aber: Man kann sie auch gezielt ins Rollen bringen, um die Früchte einander näherzubringen.

Wer sich freut, erstmals mehr als 3000 Punkte erreicht zu haben, sollte sich nicht ansehen, was in Japan für Highscores erzielt werden. Dort sind die wahren Profis im Ablegen und Kombinieren zu finden. Aber darum geht es in Suika nicht. Zumindest dann nicht, wenn man auf der Suche nach Entspannung und Belohnung ist. Und die ist online im Browser (suikagame.com) kostenlos verfügbar. Doch für alle Nintendo-Switch-Besitzer lohnt ein Blick in den E-Shop. Dort kann das Spiel heruntergeladen werden und wer 5,20 Euro bezahlt, kann Suika auch zu zweit spielen. Nicht gegeneinander, aber parallel. Die Reihenfolge der Früchte ist ident, doch nicht der Spielverlauf. Eine absolute Kaufempfehlung für jeden, der sich entspannen will.

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