Test

Schokolade: Zehn Osterhasen von Branchenriesen weder sozial noch ökologisch produziert

Südwind und Global 2000 bewerten Schokolade-Osterhasen nach sozialen und nachhaltigen Kriterien.
Südwind und Global 2000 bewerten Schokolade-Osterhasen nach sozialen und nachhaltigen Kriterien.Südwind/Mira Nograsek
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Bekannte Marken sind die Verlierer des Osterhasen-Checks von Global 2000 und Südwind. Gleichzeitig steigt das Angebot an ökologisch und gleichzeitig fairen Schoko-Hasen.

Gold mit Glöckchen, lila, blau-weiß oder in Klarsichthülle verpackt. Die Auswahl der Schokolade-Osterhasen ist groß. 39 Hasen haben die Menschenrechtsorganisation Südwind und die Umweltschutzorganisation Global 2000 auf ökologische und soziale Verträglichkeit geprüft. Das Fazit: Das Angebot an ökologischen und gleichzeitig fairen Schokolade-Hasen steigt, gleichzeitig verändert sich bei den Produkten der Branchenriesen wenig.

Neun Hasen tragen neben dem Fairtrade-Siegel auch das EU-Biosiegel, heißt es in dem Bericht, der Schokoladen-Hohlfiguren wertet, die bis 8. März im österreichischen Handel erhältlich waren. Der EZA-Schokohase aus den Weltläden, die Billa Bio Osterhasen, die Veggie und Natur Pur Bio-Osterhasen von Spar, der BIO Natura Schoko-Hase von Hofer, der Riegelein Bio Fairtrade Osterhase und die Edelbitter-Hasen der Berger Confiserie sind Testsieger. Die Unternehmen reagieren auf das wachsende Bewusstsein der Konsumenten, interpretieren Südwind und Global 2000 das steigende Angebot an umweltverträglichen und fair produzierten Schoko-Produkten.

Die Sieger des Osterhasen-Checks.
Die Sieger des Osterhasen-Checks.Südwind/Mira Nograsek

Nachfrage nach veganer Schokolade steigt

Gleichzeitig steige die Nachfrage nach veganer Schokolade. „Schoko-Produkte ohne Milch signalisieren auch einen weiteren Aufwind für mehr Tierwohl“, sagt Lisa Grasl von Global 2000. Doch: „Zutaten, die in veganen Schokoladenprodukten verwendet werden, wie Kakao, Zucker und Nüsse, können aus Quellen stammen, die mit Menschenrechtsverletzungen oder Umweltzerstörung verbunden sind.“

70 Prozent der Hasen, das sind 28 der 39 getesteten, weisen zumindest ein unabhängiges Gütesiegel auf. Also entweder ein Siegel von Fairtrade, das für fairen Handel eintritt, das der Rainforest Alliance, das sich dem Schutz des Regenwaldes und dessen Biodiversität widmet, oder das EU-Bio-Siegel.

Kinderarbeit und Umweltzerstörung

Die Testverlierer sind Produkte bekannter Marken, die sowohl in der sozialen als auch der ökologischen Kategorie schlecht bewertet wurden. Dazu zählen Hasen von Milka, Lindt & Sprüngli, Mars, Ferrero, Storck, Hauswirth und Frey. Unternehmenseigene Nachhaltigkeitsinitiativen flossen nicht in die Bewertung ein.

Zehn Osterhasen werden weder nach sozialen noch nach ökologischen Kriterien produziert, sagen Global2000 und Südwind.
Zehn Osterhasen werden weder nach sozialen noch nach ökologischen Kriterien produziert, sagen Global2000 und Südwind.Südwind/Mira Nograsek

Die meisten Kakaobohnen, die österreichische Betriebe einkaufen, stammen aus Ghana und der Elfenbeinküste. In beiden Ländern kommt es zu Kinder- und Zwangsarbeit und Kakaobäuerinnen leiden an extrem niedrigen Einkommen. „Unternehmen müssen faire Arbeitsbedingungen und Bemühungen gegen Menschenrechtsverletzungen wie Kinderarbeit und Umweltzerstörung offenlegen“, fordern Südwind und Global 2000. Die Politik müsse gesetzliche Verpflichtungen für Unternehmen schaffen. (me)

>> Hier zum kompletten Bericht.

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