Industrie

SBO: Öl- und Gas weiterhin gefragt

Der Ölfeldausrüster erzielt neue Rekorde. Das Kerngeschäft wächst, aber auch im nicht fossilen Bereich will man zulegen.

Wien. Ölfeldausstatter Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG (SBO) ist mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr zufrieden. 2023 wuchs der Umsatz des niederösterreichischen Unternehmens auf 585,9 Mio. Euro, das ist ein Plus von 16,9 Prozent.

„Der Hunger nach Energie wächst“, sagte der neue CEO Karl Mader, der Gerald Grohmann nach 22 Jahren an der Spitze der SBO abgelöst hat. Mader war seit 2015 Finanzvorstand der SBO, davor war er mitunter bei der Tyrolit Gruppe und Wienerberger tätig. Es werde weiterhin in neue Offshore-Produktion investiert, „dabei handelt es sich um langfristige Investitionen für die nächsten Jahre“. Das zeige, „dass man an die Langfristigkeit dieser Energiequelle glaubt“, so Mader.

Geschäft mit Erneuerbaren

Auch die Exploration und Förderung neuer Gasabbaugebiete steige weltweit, sagt COO Campbell MacPherson. „2023 war ein außergewöhnlich gutes Jahr mit einem Wachstum von elf Prozent in dem Bereich, für 2024 erwarten wir etwa fünf Prozent mehr“, so MacPherson. Laut einer aktuellen Analyse der Internationalen Energieagentur (IEA) soll die Ölnachfrage von 2022 bis 2028 um sechs Prozent bis auf 105,7 Millionen Barrel Öl am Tag steigen. „Ein Großteil der Nachfrage kommt aus China, Indien und Brasilien“, so MacPherson. Für einen möglichen Rückgang der Ölnachfrage stelle sich SBO schon länger auf, heißt es bei der Pressekonferenz. So nehme das Unternehmen Schritt für Schritt Projekte und Akquisitionen im Bereich Carbon Capture – einem Verfahren, bei dem entstehendes CO2 abgeschieden und gelagert wird – und Geothermie ins Portfolio auf.

Ende des Jahres hat SBO im Rechtsstreit mit einem ehema­ligen Minderheitsgesellschafter von Downhole Technology (nunmehr The WellBoss Company, LLC) einen außergerichtlichen Vergleich geschlossen. „Da kommt nichts mehr“, so Mader. Unter dem Strich kostete der Rechtstreit SBO 8,5 Mio. Euro.

Dividende von zwei Euro

Ternitz (Niederösterreich) bleibe nach wie vor ein wichtiger Standort im global operierenden Unternehmen. „2023 haben wir dort keine Mitarbeiter abgebaut, sondern aufgebaut“, so Mader. Weltweit beschäftigt SBO etwa 1600 Personen, ein Viertel davon in Ternitz.

Das Ebit legte 2023 von 96,2 auf 102,3 Mio. Euro zu, der operative Cashflow erhöhte sich um rund 65 Prozent auf 86,5 Mio. Euro. Der Auftragsstand per Jahresende lag bei 225,4 Mio. Euro, nach 265 Mio. Euro ein Jahr zuvor. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte auf 131,3 Mio. Euro (2022: 129,1  Mio. Euro). Das Ergebnis vor Steuern in Höhe von 94,2 Mio. Euro lag leicht über dem Vorjahr (2022: 93,3 Mio. Euro). Die Aktie legte am Mittwoch im Tagesverlauf zeitweise um über fünf Prozent zu. Bei der Hauptversammlung am 25. April wird der Vorstand eine Dividende von zwei Euro pro Aktie für die Aktionärinnen und Aktionäre vorschlagen.

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