Unter 20 Euro

Lokalkritik im Krut Bistro: Alles blubbert

Jana Madzigon
  • Drucken

Seit ein paar Monaten blubbert es in einer ehemaligen Fleischerei tief im 14. Bezirk vor sich hin. Im Krut Bistro kann man das Ergebnis auch direkt verkosten.

Wirklich neu ist der Trend zum Fermentieren ja nicht, im Gegenteil, quer durch die Stadt blubbert es seit einigen Jahren, und dass längst nicht nur Koreaner Kimchi herstellen können, ist mittlerweile auch schon bekannt. Tief in Wien-Penzing vergärt ein Vorarlberger inzwischen raue Mengen an Chinakohl. Simon Baur war vorher eine Zeit lang Unternehmensberater, bis er sich vor ein paar Jahren dem Essen (und insbesondere dem Fermentieren) zuwandte.

Vor ein paar Monaten hat er in der ehemaligen Fleischerei in der Kuefsteingasse zusätzlich zur neuen Produktionsstätte auch ein winziges Bistro aufgesperrt, in dem man gleich vor Ort ausprobieren kann, was man mit dem Zeug alles machen kann. Lustigerweise alles vegan.

Kimchi-Dog (mit Pilzwurst), Kimchi-Toast (mit veganem Käse) oder Kimchi-Wrap (mit Bulgur-Laibchen) zum Beispiel. An diesem Tag gäbe es zu Mittag auch ein grünes Curry mit Tempeh, auch was Fermentiertes, oder den Klassiker: Kimchi Fried Rice (10,50 Euro). Das ist eine recht ausgiebige Schüssel mit Reis, Tofu, Erbsen und natürlich Kimchi, ein bisschen scharfe Chili-Sesam-Sauce drauf und sogar den Herren, die die wenigen anderen Plätze im Bistro besetzen und nicht wie die klassische vegane Klientel anmuten, scheint hier nix abzugehen an Geschmack und Konsistenz.

Als Mittagsmenü bekommt man dazu entweder eine Misosuppe oder feine Teigtascherl mit Kimchi (leicht scharf) und Kraut (etwas süßlicher), außerdem eine Flasche selbst gebrauten Kombucha (Menü 15 Euro). Den süß-säuerlichen Kombucha gibt es hier in mehreren Varianten auch zum Mitnehmen – Orange, Wildfrüchte, Zitrone-Ingwer –, genauso wie die anderen Produkte: Tempeh aus Kichererbsen und natürlich Kimchi, in Pink, mild und scharf (klein 5 Euro, groß 7,50 Euro). Wenn man hierherkommt, sollte man sich damit gleich eindecken, sonst ist der Weg aus den meisten Ecken der Stadt wahrscheinlich ein bisschen gar weit.

Info

Krut Bistro, Kuefsteingasse 21, 1140 Wien, Mittwoch bis Freitag 11–14 Uhr und 16–20 Uhr. diepresse.com/lokalkritik

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Unkompliziert essen

Lokalkritik: Eine etwas fettige Angelegenheit im Tschak Mak

In der Liechtensteinstraße gibt es nun einen Ableger des Tschak am Donaukanal: das Tschak Mak mit Fokus auf Sandwiches. Nette Kombis, aber etwas zu geil.
Die ehemalige kaiserliche Militärreitschule gehört jetzt zur Autograph Collection des Marriott-Konzerns.
Lokal-Kolorit

Lokalkritik: Auf ein Intimmenü für Ausgehungerte ins Elstar

Vom selben Teller essen oder streiten, heißt es im Restaurant Elstar im Hotel Imperial Riding School. Das Menükonzept ist speziell, die Portionsgrößen sind es ebenso. Und: Englischkenntnisse schaden nicht.
Thonet-Sessel und Marmortische sind aus dem Stammhaus in der Biberstraße mitübersiedelt.
Lokal-Kolorit

Lokalkritik: Dem C.O.P. steht das Improvisieren gut

„Low-intervention cooking“ mit Blütenmelanzani und Lammbratwurst im Ausweichquartier: Über den Sommer ist das C.O.P. (wegen Bauarbeiten im Stammlokal) am Wiener Vorgartenmarkt zu finden.
Eine ehemaligen Direktorenvilla der Steyr-Werke wurde zum Restaurant umfunktioniert.
Lokal-Kolorit

Lokalkritik: Lukas Kapeller kocht in Steyr neben Baumkronen

Im Dachgeschoß der ehemaligen Direktorenvilla der Steyr-Werke hat Lukas Kapeller ein sehr fesches Refugium aus intimem Restaurant und 5 Hotelzimmern geschaffen. Und zitiert in seinem Menü unter anderem Pombären und Bahlsen-Messino.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.