Anträge

53 Prozent der Asyl-Antragssteller minderjährig

Imago / David Peinado
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In den ersten drei Monaten dieses Jahres wurde in Österreich 6922 Asylanträge gestellt. Das sind 32 Prozent weniger als im Vorjahr.

Kinder bis sieben Jahre sind mittlerweile die größte Asylwerber-Gruppe. Im ersten Quartal kam knapp ein Drittel der Asylanträge von Kindern zwischen null und sieben Jahren. Rund 53 Prozent der Antragssteller sind nicht älter als 18. Dazu ist der Anteil weiblicher Asylsuchender markant gestiegen. Insgesamt geht die Zahl der Anträge gemäß einer der APA vorliegenden Asylstatistik zurück.

6922 Asylansuchen wurden in den ersten drei Monaten des Jahres abgegeben. Das sind 32 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das Innenministerium führt das auf ein konsequentes Vorgehen gegen Schlepper zurück, für die Österreich unattraktiv geworden sei. So seien im März des Vorjahres alleine im Burgenland 1150 Aufgriffe zu verzeichnen gewesen, im März 2024 dagegen nur 36. Auch hätten sich die Preise für Schleppungen aufgrund der Gegenmaßnahmen fast verdoppelt. So seien beispielsweise für den Weg aus Bulgarien nach Österreich zwischen 3000 und 5000 Euro zu bezahlen.

Zuzug über Familienverfahren bleibt groß

Spürbar ist hingegen, dass der Familiennachzug seine Auswirkungen hat. Gleich 3649 Ansuchen kamen von Minderjährigen. 3273 wurden von Volljährigen eingereicht. Sehr stark angestiegen ist der Anteil der Frauen. Knapp 46 Prozent der Anträge kamen von weiblichen Asylsuchenden. Im Gesamtjahr 2023 waren es nur rund 24 Prozent der Anträge, die von Frauen gestellt wurden. Mittlerweile mit riesengroßem Abstand stärkste Nation unter den Asylwerbern sind Syrer, auf die 4335 Anträge entfielen. Dahinter kommen Afghanen mit 665. Beide Gruppen haben gute Chancen auf Schutz in Österreich. Bei Syrern wurden nur 30 Prozent der Asylverfahren negativ beschieden, bei Afghanen 39 Prozent.

Der Zuzug über Familienverfahren dürfte jedenfalls groß bleiben. Im ersten Quartal wurde in 3783 Fällen eine positive Prognose abgegeben, was im Regelfall den Erhalt eines Schutzstatus nach sich ziehen wird. Gleich 3503 aus dieser Gruppe stammen aus Syrien. Asylsuchende aus diesem Land waren auch jene, die deutlich am häufigsten mit einem Schutzstatus ausgestattet wurden. 5330 Personen erhielten in den ersten drei Monaten Asyl oder subsidiären Schutz. Insgesamt gab es (humanitären Aufenthalt eingerechnet) rund 7500 positive Entscheidungen.

Aufenthaltsverbot in 587 Fällen

Asyl bzw. subsidiärer Schutz aberkannt wurde laut Aufstellung des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl in 191 Fällen, wobei hier Russen an der Spitze stehen. Relativ groß ist die Gruppe von EU- und EWR-Bürgern, gegen die eine Ausweisung ausgesprochen wurde, nämlich 446 Personen, am stärksten vertreten sind hier Slowaken und Rumänen. Dazu wurde in 587 Fällen ein Aufenthaltsverbot erteilt. Das ist dann möglich, wenn durch das Verhalten der Person die öffentliche Sicherheit oder Ordnung gefährdet ist. Schubhaft wurde im ersten Quartal 846 Mal angeordnet.

Freiwillige Ausreisen gab es von Jänner bis März in 1427 Fällen. Dem stehen 1722 zwangsweise Außerlandesbringungen gegenüber. Gesamt sind das knapp 240 mehr als im ersten Vorjahresquartal. Beide Gruppen zusammengezählt stehen Slowaken, Türken und Ungarn an der Spitze jener, die in ihre Heimat zurückkehren mussten. Türken reisten zum überwiegenden Teil freiwillig wieder aus. Bei den Abgeschobenen waren 39 Prozent der Betroffenen laut Innenministerium straffällig geworden.

Gar nicht so gering ist die Zahl von aus der Ukraine Vertriebenen, die auch heuer noch in Österreich Schutz suchen. Im Zeitraum Jänner bis März wurden 3484 Personen gemäß Vertriebenen-Verordnung Ukraine erfasst. (APA)

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