Spanien

Separatisten feiern Erfolg im spanischen Baskenland - regieren werden sie trotzdem nicht

EH Bildu Spitzenkandidat Pello Otxandiano and Parteichef Arnaldo Otegi bejubeln das Ergebnis der Wahl im Baskenland.
EH Bildu Spitzenkandidat Pello Otxandiano and Parteichef Arnaldo Otegi bejubeln das Ergebnis der Wahl im Baskenland.Reuters / Vincent West
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Die bisherige Regierungskoalition aus gemäßigten Nationalisten und Sozialisten verteidigte ihre absolute Mehrheit. Vorne liegt aber das separatistische Linksbündnis EH Bildu.

Bei der Parlamentswahl im spanischen Baskenland hat das separatistische Linksbündnis EH Bildu am Sonntag einen historischen Erfolg gefeiert. Nach Auszählung von rund 95 Prozent der Stimmen kam die Allianz, die für die Unabhängigkeit der Region im Norden Spaniens eintritt, auf 27 Sitze - das sind sechs mehr als bei der letzten Abstimmung im Jahr 2020, als die 2012 ins Leben gerufene EH Bildu mit 21 Sitzen das bis dahin beste Ergebnis ihrer Geschichte erzielt hatte.

Die Separatisten bleiben aber trotzdem in der Opposition, denn am späten Abend zeichnete sich eine Fortsetzung der Regierungskoalition zwischen der konservativen Regionalpartei PNV und den Sozialisten (PSOE) ab. Den vorliegenden Ergebnissen zufolge kommen PNV (27) und PSOE (12) auf eine absolute Mehrheit von 39 der insgesamt 75 Sitze im Parlament in Vitoria, wie die Wahlbehörde mitteilte. Die Koalition würde demnach zwei Sitze verlieren.

Alte Koalition, neuer Regierungschef

Die PNV des bisherigen regionalen Regierungschefs Iñigo Urkullu ist wie EH Bildu nationalistisch ausgerichtet. Sie fordert von der Zentralregierung in Madrid mehr Selbstbestimmung für die Basken, tritt aber weniger radikal auf. Der seit 2012 regierende Urkullu (62) präsentierte sich diesmal nicht mehr als Spitzenkandidat. Er wird als Regierungschef aller Voraussicht nach von seinem Parteikollegen Imanol Pradales (49) abgelöst werden

Die Terrororganisation ETA hatte in Spanien jahrzehntelang einen blutigen Kampf für ein unabhängiges Baskenland geführt. Bei ihren rund 3000 Anschlägen starben 857 Menschen und etwa 2600 wurden verletzt. 2018 gab die Organisation ihre Auflösung bekannt. Inzwischen ist das Baskenland eine der wohlhabendsten der sogenannten Autonomen Regionen Spaniens. (APA/dpa)

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