Unternehmen klagen über höhere Kosten und fürchten um ihre Zukunft. Teure Energie, steigende Löhne: Was ist das drängendere Problem für den Standort?
Wien. Mehr Arbeit, gleicher Lohn. Dass eine solche Forderung null Aussicht auf politische Umsetzung hat, war der Industriellenvereinigung (IV) sicherlich bewusst. Dennoch brachte man den Wunsch nach einer 41-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich am Montag vor – und trat damit im ganzen Land eine hitzige Debatte los, die von Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) auch noch befeuert wurde. Am Mittwoch schließlich sprach der Bundeskanzler höchstselbst ein Machtwort. Unter ihm komme die 41-Stunden-Woche fix nicht, stellte Karl Nehammer (ÖVP) klar.
Auch wenn die Arbeitszeitverlängerung damit vom Tisch ist: Die tieferliegende Debatte ist es nicht. Den Hilferuf der Industrie müsse man ernst nehmen, sagte Karlheinz Kopf, Generalsekretär der Wirtschaftskammer (WKO). Denn steigende Löhne bei gleichzeitigem Teilzeittrend, sowie hohe Energiepreise würden immer mehr zum Standortproblem. Laut einer Studie der Beratungsgesellschaft Deloitte denken viele heimische Unternehmen bereits über Verlagerung ins Ausland nach. Aber was muss passieren, um zu verhindern, dass diesen Gedanken auch Taten folgen?