Quergeschrieben

Zeltlagerromantik und Antisemitismus: Der Protest an der Columbia-Universität

Nicht nur Studierende übersahen in ihren Forderungen ein paar wichtige Details. Auch die mediale Debatte hat blinde Flecken.

Vielleicht wussten sie es ja einfach nicht besser. Am Dienstag brachen Studierende der Columbia-Universität in New York in ein Universitätsgebäude ein und hissten ein „Intifada“-Banner.

Intifada heißt „Aufstand“, ein dehnbarer Begriff – der aber in diesem Kontext eindeutig auf die beiden brutalen Konfliktperioden in Israel und den palästinensischen Gebieten anspielt, die für beide Seiten katastrophale Folgen hatten. Mit der zweiten Intifada, zwischen 2000 und 2005, rückte die Zweistaatenlösung in weite Ferne. Die meisten Studierenden waren da noch nicht geboren. Vielleicht fehlte ihnen also einfach das Wissen.

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Das Protestcamp, das am Dienstag von der Polizei geräumt wurde, richtete sich gegen den Gazakrieg. Die Teilnehmenden forderten, dass die Universität ihre Beziehungen zu Israel kappt – und etwa auch das gemeinsame Programm mit der Tel Aviv University beendet. Das ist die liberalste der israelischen Universitäten. Ihre Leitung sprach sich trotz einer Petition dagegen aus, eine israelische Philosophieprofessorin zu entlassen, die den (natürlichen) Tod eines verurteilten palästinensischen Terroristen öffentlich bedauerte.

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