Am Spieltisch

Als ich mein eigenes Kabuki-Theater baute

In den geschäftigen Straßen von Nihonbashi: das Spiel „Ik“ von Koota Yamada.
In den geschäftigen Straßen von Nihonbashi: das Spiel „Ik“ von Koota Yamada.
  • Drucken

Das Brettspiel „Iki“ versetzt uns in das Japan der Edo-Zeit, die längste Friedensperiode des Landes, in der die Städte wuchsen und die Geschäftsleute an Einfluss gewannen.

In der Welt der Spiele fällt das Reisen leicht, sogar das Zeitreisen. Mit „Iki“ begeben wir uns in das Japan der Edo-Zeit (1603–1868), genau genommen in die gleichnamige Stadt, das spätere Tokio, das damals auf eine Million Einwohner:innen anwuchs. Dementsprechend lebhaft ging es im Geschäftsbezirk Nihonbashi zu, der auf dem Spielbrett zu sehen ist.

In Edo, das von den Tokugawa-Shogunen beherrscht wurde, tummelten sich die Samurai. Doch „Iki“ zielt nicht auf den beamteten Schwertadel ab, sondern auf die Geschäftsleute. In der mehr als 250-jährigen Friedensperiode, in der sich das Land außenpolitisch abschottete, wuchsen die Städte, und die Kaufleute gewannen an Vermögen und Einfluss.

Wir möchten als angesehene Töchter und Söhne der Stadt reüssieren, und dafür gilt es nicht in erster Linie Reichtum anzuhäufen, sondern iki zu werden. Das ist ein ästhetischer Idealzustand der Stadtbewohner:innen aus der Edo-Zeit, der sich am ehesten als urban, weltgewandt, kultiviert und empfindsam beschreiben lässt und im Spiel durch Punkte symbolisiert wird. Wer am Ende mehr davon hat, gewinnt.

Wir sammeln wir nun unsere Iki-Punkte?

Zu Besuch bei der Shamisen-Spielerin

Jede:r hat eine Reihe von Figuren: einen Oyakata (Meister), vier Kobune (Assistenten) und eine Ikizama-Figur. Mit Letzterer wählt man aus, wie viele Schritte man auf dem Spielbrett gehen will, bis zu vier sind möglich – erwirbt man Sandalen, kann man noch weiter gehen. Wer über mehr Brandwehrstärke verfügt, darf als Erster seine Bewegung auswählen. Ein Kniff, der das Spiel von der klassischen Reihenfolge der Spielzüge im Uhrzeigersinn befreit und die Vorsichtigeren zunächst belohnt.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.