Hintergrund

Türkis und Blau – die Geschichte einer Entfremdung

Download von www.picturedesk.com am 03.05.2024 (08:35). FPÖ-Chef Herbert Kickl und ÖVP-Obmann Karl Nehammer: Gesprächskanäle sind kaum noch offen.
Download von www.picturedesk.com am 03.05.2024 (08:35). FPÖ-Chef Herbert Kickl und ÖVP-Obmann Karl Nehammer: Gesprächskanäle sind kaum noch offen. ROLAND SCHLAGER
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Vor nicht allzu langer Zeit koalierten sie noch miteinander. Nun sind sie einander spinnefeind: die ÖVP und die FPÖ. Wie kam es dazu? Und wird das trotzdem wieder was?

Die türkis-blaue Welt war offiziell noch in Ordnung, da hatte im Untergrund schon der Stellvertreterkrieg begonnen. Die Gruppe um Egisto Ott, der offenbar vom Sozialdemokraten zum FPÖ-Sympathisanten geworden war, sah unter dem neuen freiheitlichen Innenminister Herbert Kickl die Chance, mit dem verhassten schwarzen Regime im Innenressort endgültig aufzuräumen, das ihn und seinesgleichen so lang genervt hatte, mit den ÖVP-Ministern an der Spitze, mit Michael Kloibmüller als mächtigem Kabinettschef, mit Peter Gridling als Leiter des BVT. Es waren mutmaßlich Egisto Ott und Martin Weiss, die ein Pamphlet erstellten, mit dem Herbert Kickls Generalsekretär Peter Goldgruber dann zur WKStA marschierte und die Razzia im BVT auslöste. Ott wiederum begann enge Kontakte zu dem freiheitlichen Sicherheitssprecher Hans-Jörg Jenewein zu knüpfen.

Derweil schien in der Öffentlichkeit kein Blatt zwischen die Koalitionspartner ÖVP und FPÖ zu passen. Die ÖVP-Führung um Bundeskanzler Sebastian Kurz ließ Kickl sogar in der Causa BVT gewähren. Könnte ja tatsächlich was dran sein, so der Tenor. In der niederösterreichischen ÖVP, die seit Langem ihre schützende Hand über das Innenministerium hält (und auch bei der Besetzung mitbestimmt) war man damals darüber wenig amused. Erst später dämmerte den Kurz-Leuten, dass das Eigenleben des Herbert Kickl im Innenministerium ein Problem sein könnte – auch für sie.

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