Trinkkultur und Chemie

Warum Bier besser kalt und Whiskey besser wärmer schmeckt

Frisch gezapft und schön kühl: So schmeckt Bier am besten. Aber wieso?
Frisch gezapft und schön kühl: So schmeckt Bier am besten. Aber wieso?Getty
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Chinesische Forscher zeigen: Es geht auch um Molekülstrukturen, die den Ethanol-Geschmack verstärken.

Bier trinken wir kalt, Weißwein kühl, Rotwein wärmer, Whiskey noch wärmer – sonst schmeckt es uns nicht! Aber muss das so sein? Ist es vielleicht nur Gewohnheit, eine kulturelle Konvention? Das ist nicht leicht zu beantworten, weil alkoholische Getränke sich meist von einer bestimmten Weltgegend aus verbreitet haben – mitsamt den Trinksitten.

Trotzdem klingen die Erklärungen plausibel, die Connaisseurs parat haben: Bier schmeckt kalt besser, weil dann die Bitterstoffe nicht zu dominant sind und es uns erfrischen soll. Wein entfaltet seinen Geschmack ideal nur bei einer bestimmten Temperatur, und ist er zu warm, setzt auch er zu viele Bitterstoffe und andere unangenehme Aromen frei. Wobei es bei uns auch populäre Irrtümer gibt: Die „Zimmertemperatur“ beim Rotwein ist auf alte französische Landhäuser bezogen, wo es dank dicker Mauern und spärlicher Beheizung nie mehr als 16 Grad Celsius hatte. Mit 20 Grad trinken wir also auch schwere Rote eher zu warm. Ein leichter Pinot noir etwa kann und soll ohnehin noch kühler genossen werden. Und ein Weißwein frisch aus dem Kühlschrank ist definitiv zu kalt. Aber dass wir solche Irrtümer korrigieren und die Bräuche sich vereinheitlichen, spricht eher dafür, dass es objektive Kriterien für die richtige Trinktemperatur gibt. Nur: Eine fundiertere chemische Begründung für das komplexe Zusammenspiel fehlt bislang.

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