Italien

Rufe nach der akademischen Isolation Israels

Hunderte Lehrende im ganzen Land wollen die akademische Zusammenarbeit mit Universitäten in Israel aussetzen. Die Studentenschaft radikalisiert sich. Ministerpräsidentin Giorgia Meloni zeigt sich besorgt.

Rom. Vor wenigen Tagen meldete sich die italienische Rektorenkonferenz zu Wort. Ihre Sitzung in Rom war zwar keine außerordentliche – doch das Aktuelle konnte nicht außen vor gelassen werden. „Die Mobilisierung an den italienischen Universitäten muss uns zu denken geben“, schreiben die Rektoren in einem gemeinsam verabschiedeten Dokument. „Die Universitäten müssen Träger des Friedens sein, aber die Tagesordnung wird nicht von denen bestimmt, die protestieren.“

Auch italienische Universitäten stehen einem wachsenden Protest propalästinensischer und teils antisemitischer Gruppierungen gegenüber. Immer wieder kommt es auch zu Zusammenstößen mit der Polizei, von einem Ausmaß wie in den USA kann in Italien aber nicht gesprochen werden. 

Die Rektorenkonferenz ist bemüht, Deeskalation zu betreiben. Es bestehe keine Notwendigkeit für besondere Maßnahmen der Polizei, sagte ihre Präsidentin, Giovanna Iannantuoni, die Rektorin der Università degli Studi di Milano-Bicocca. Es sei nicht zu befürchten, dass sich die Situation zuspitze, fügte sie hinzu. ­Iannantuoni bekräftigte aber auch, dass es an italienischen Universitäten keinen Boykott der bestehenden wissenschaftlichen Beziehungen mit israelischen Universitäten gebe. „Wir sind und bleiben offen für die Zusammenarbeit mit allen“, sagte sie laut der italienischen Nachrichtensendung „TG La7“. 

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