Kabarett

Romeo Kaltenbrunner nimmt den Rassismus mit Humor

Kabarett hat ­Kaltenbrunner eigentlich nie als Berufsoption gesehen.
Kabarett hat ­Kaltenbrunner eigentlich nie als Berufsoption gesehen.Christine Pichler
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In seiner Mühlviertler Jugend entsprach Romeo Kaltenbrunner nicht der Norm. Heute klärt er im Kabarett über Ausgrenzung auf.

Wenn sich zwei streiten, muss manchmal einer ausziehen. So trifft es auch den jungen Mann in Romeo Kaltenbrunners erstem Kabarettprogramm „Selbstliebe“, das er umzingelt von teilweise bedrohlich markierten Umzugs­kartons beginnt. Seine Ex hat ihn ersetzt. Das schmerzt, immerhin war die Lage der Wohnung extrem gut. Der Verlassene verliert auch einen Schwiegersugardaddy, der seinen finanziellen Horizont erweitert hat. Auch das ist schade. So ist die Ausgangslage der Geschichte, die sich aus vielen Beobachtungen des 36-jährigen Mühlviertlers zusammensetzt.

Das Narrativ eines jungen Manns, der sich aushalten lässt, jedes Frauenvolksbegehren unterschreibt und seinem unerfüllten Kinderwunsch nachhängt, ist im österreichischen Kabarett noch recht unberührt. Neu ist auch, dass ein Kabarettist die weibliche Form im Text durchzieht.

Während der Covid-Lockdowns beobachtete Kaltenbrunner jedenfalls, wie mehrere Männer aus seinem Freundeskreis ihre langjährigen Partnerinnen verließen, weil sie mehr vom Leben wollten. „Nach einem halben Jahr kamen sie zurück, und die Frauen haben gesagt: ‚Mir geht es so viel besser ohne dich.‘ Das haben die bis heute nicht verkraftet.“ Ihm ging es ähnlich, allerdings mit seinem Bürojob im Innovationsmanagement, darin sah er keinen Sinn mehr.

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