Song zum Sonntag

Spaß muss sein: Hinds mit Beck als Gast

Grundsätzlich fröhlicher Gitarrenpop: die Spanierinnen Calotta Cosials und Ana García Perrote von der 2011 in Madrid gegründeten Band Hinds.
Grundsätzlich fröhlicher Gitarrenpop: die Spanierinnen Calotta Cosials und Ana García Perrote von der 2011 in Madrid gegründeten Band Hinds.
  • Drucken

„Boom Boom Back“ heißt der neue Song der spanischen Band Hinds: ein 1961 von John Lee Hooker geprägtes Motiv, konsequent entsexualisiert.

Was soll man mit dem Doppelwort „Boom Boom“ (bzw. Bum-Bum) assoziieren? Manche mögen an den Tennisspieler Boris Becker denken, andere an die Ibiza-Techno-Gruppe Vengaboys, die mit der Vervierfachung („Boom, Boom, Boom, Boom!!“) 1999 einen Hit hatte. Pophistoriker gehen noch weiter zurück: Bluessänger John Lee Hooker veröffentlichte 1961 das Stück „Boom Boom“, das etwa The Animals bald coverten. Es geht darin um erotische Faszination, die den Sänger (und seinen Text) ziemlich verwirrt. Und mit Zeilen wie „I’m gonna shoot you down“ oder „You knock me dead“ nicht ganz untoxisch formuliert wird. Die fröhlichen Hinds entgiften das Thema und entsexualisieren es konsequent. Bei ihnen geht es um harmlosen Spaß, wie auch das Video illustriert, bei dem man sie beim heiteren Autofahren und Eisessen sieht.

Zur Entschärfung trägt ein leicht schleppendes Gitarrenriff bei, wie man es im Mainstream-Rock der 1980er-Jahre (z. B. INXS) liebte. Das passt zum Retro-Appeal: Man will den Spaß (von früher) zurück. Entsprechend wirft der auch schon 53-jährige Vintage-Meister Beck Hansen in all den Party-Talk („You guys are so funny“ etc.) eine kleine Gast-Weisheit ein: Man möge aus dem Hologramm seines Lebens steigen, sagt er: Wer würde da widersprechen?

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.