Frankreich

Fred Vargas: Die Macht des Dolmen

Ihre Krimis sind einzigartig: die französische Autorin Fred Vargas.
Ihre Krimis sind einzigartig: die französische Autorin Fred Vargas.Astrid di Crollalanz
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Fred Vargas zeigt sich in »Jenseits des Grabes« in Höchstform: vielschichtige Handlung, subtiler Humor, grandioses Personal, allen voran Kommissar Adamsberg.

In Louviec in der Bretagne ist der Teufel los: Nachts hören die Bewohner die Schritte des „Hinkenden“ mit seinem Knüppel – ein Geist, der Unheil ankündigt. Kurz darauf wird Gaël Leven erstochen, der Wildhüter, der gern provozierte, wenn er getrunken hatte; acht Tage darauf wird Anaëlle Briand (30) mit einem Messer in der Brust tot aufgefunden. Anaëlle hält ein Ei in der Hand, beide Opfer weisen frische Flohbisse auf. 

Von diesem trüben Ausgangspunkt entrollt die französische Autorin Fred Vargas in „Jenseits des Grabes“ ihren Ariadnefaden, an dem sich Kommissar Jean-Baptiste Adamsberg und seine unnachahmlichen Kollegen, allen voran die Amazone Violette Retancourt, zu den dunklen Geheimnissen des kleinen Orts vortasten. Unter Einsatz von Leib und Leben.

Fred Vargas bleibt ihren vielen treuen Fans in „Jenseits des Grabes“ nichts schuldig: Sie liefert überraschende Einfälle und Lokalkolorit aus der Bretagne, „Land der ewigen Rebellion und der unmöglichen Unterdrückung“. Sehr viel Raum gibt sie der besonderen Ermittlungsmethode des ebenso verträumten wie genialen Kommissars Adamsberg, der diesmal einen 3000 Jahre alten Dolmen, einen Tisch aus Stein, auswählt, um darauf liegend seine Gedankenblasen aufsteigen zu lassen. Großartig.   

Fred Vargas: „Jenseits des Grabes“, übersetzt von Claudia Marquardt, Limes-Verlag, 526 Seiten, 27,50 Euro

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