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Ein Mutterfail und Helene Fischer

Helene Fischer
Helene FischerImago / Osnapix / Hirnschal
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Über unerwünschte Nebenwirkungen beim Zähneputzen.

Bei uns wohnt seit einiger Zeit ein kleines Monster. Es sieht ein bisschen aus wie ein rotes Coronavirus, wohnt auf Kuchen und Lutschern und hackt wie ein Berserker mit seinem Hammer auf unseren Zähnen herum, wenn nicht ordentlich geputzt wird.

Könnte kleinen Kindern ein bisschen Angst machen, meinen Sie? Ich schäme mich eh ein bisschen dafür. Noch mehr geschämt habe ich mich aber für das Loch im Zahn, das ich unlängst entdeckt habe: Es war kein Chiasamen, keine verkeilte Haferflocke, es war tatsächlich Karies! Absoluter Mutterfail! Die Zahnärztin (selbst Mutter) hat den Ernst der Lage schnell erkannt, also den Ernst meiner Lage: Es sei ja nur ein Zahn, nichts am Herzen, das könne man reparieren. (Eine Umarmung hätte ich auch noch genommen! Danke jedenfalls!)

Damit das trotzdem nicht wieder passiert, gibt es jetzt aber Hackibacki, und auch der hat leider unerwünschte Nebenwirkungen. Für die Zähne putzende Instanz jedenfalls. Während das kleine Monster nämlich mit Videobegleitung aus dem Mund geschrubbt wird, krallt es sich unerbittlich in den Ohren fest. Eine Dosis pro Tag reicht, um die übrigen 23 Stunden und 57 Minuten das Gefühl zu haben, die Schallplatte sei hängengeblieben. Ich warne Sie: Wenn Ihnen irgendetwas anderes übrig bleibt, nicht draufklicken! Zumal man schnell sein muss mit dem Stoppdrücken, sonst gibt es nämlich gleich das nächste Video aus der Serie: ähnlich simpel gestrickt, ähnlich penetrant, ähnlich catchy. Quasi Helene Fischer für Zweijährige. 

Da lobe ich mir den Elefanten, der in die Disco geht, zu dem das Kind übrigens ultrasüß tanzt und der bei unserer diesjährigen Spotify-Bilanz mit großer Sicherheit auf Platz eins landen wird. Gefolgt von gefühlt 30 weiteren Kinderliedern, bis irgendwann eine schwächelnde Florence auftaucht, ein bisschen Muse und Bilderbuch. Ah, und Mareike Fallwickls Wut, die bleibt als Hörbuch. Die könnte man übrigens der näheren und weiteren Umgebung nahelegen, genauso wie ihr neues Buch. So als Muttertagswunsch.

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