Neuvorstellung

Apples neue alte Liebe zu iPads

Das neue iPad Pro steht den MacBooks in nichts nach, auch preislich nicht.
Das neue iPad Pro steht den MacBooks in nichts nach, auch preislich nicht. Apple
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Es ist eine schwierige Produktkategorie. Doch Apple zeigt mit den neuen iPads (Air und Pro), dass sie eine Alternative zu Laptops darstellen können. Kompakt und schnell, aber nicht günstiger.

Die Werbung „Crush“, mit der Apple seine neuen iPads bewerben wollte, ist ordentlich fehlgeschlagen. Das sieht auch Apple selbst ein und macht etwas gänzlich Untypisches: Es entschuldigt sich. Grund für die Aufregung: In dem Werbespot wird in einer Hydraulikpresse von Musikinstrumenten bis hin zu Farbtöpfen alles vernichtet. Am Ende liegt darunter das iPad. Die Botschaft ist klar: All diese Sachen sind nicht mehr notwendig, wenn man denn nur ein iPad Pro (also das neue) hat.

Für so manchen Kritiker eine allzu dystopische Botschaft, die so gar nicht im Einklang mit Apples Liebe zu kreativen Menschen steht. Auch wenn es nicht alle erfreut, das Video hat seit Dienstagabend knapp 1,5 Millionen Aufrufe. Bei der erzielten Reichweite entschuldigt sich offenbar selbst Apple gern für den Fehltritt. Denn online ist der Werbespot nach wie vor.

Unabhängig davon: Apple hat seine Liebe zu den iPads wiederentdeckt. Denn in den vergangenen Jahren war ein neues iPad maximal eine Presseaussendung wert. Heuer gab es nunmal wieder ein eigenes Event: Immerhin präsentierte Apple nicht nur ein neues iPad Pro in zwei Größen, sondern auch zwei neue Air-Modelle. Wobei letztere nicht nur durch ihr technisches ­Upgrade auffallen, sondern vor allem dadurch, dass das elf Zoll große Modell nun einen größeren Bruder mit 13 Zoll erhalten hat.

Apple setzt jetzt auch auf Oled. Die organischen, selbstleuchtenden Dioden, wofür die Abkürzung Oled steht, sind in der Android-Welt längst Standard. Apple hingegen springt jetzt erst auf diesen Zug auf und die Apple-Kunden profitieren jetzt dadurch beim iPad Pro von satten Kontrasten und einem schönen dunklen Schwarz. Doch einen weiteren Vorteil bietet diese Technologie: Sie arbeitet besonders sparsam. Die Bildschirmhelligkeit wurde hinaufgeschraubt und bietet jetzt 1000 Nits Fullscreen-Helligkeit, oder 1600 Nits „Peak Brightness“. Doch wie gewohnt setzt Apple auf einen eigenen Namen und nennt es Ultra Retina XDR.

Doch damit nicht genug: Die Pro-Modelle laufen mit Apples eigenem Prozessor. Der M4 kommt entgegen den vorherigen Chips nicht in einem Mac zur Leistungsbeschau. Damit zeigt sich noch einmal klar Apples Strategie: Das iPad Pro ist ein adäquater Ersatz für einen Laptop. Und ganz nebenbei sind die Pro-Modelle schon jetzt für alle KI-Produkte bereit, die in den kommenden Monaten erwartet werden. Damit die Tablets aber auch wirklich als Konkurrenz positioniert werden können, gibt es entsprechend eine passende Tastatur (350/400 Euro) und einen überarbeiteten Stift, der sich nun auch „quetschen“ lässt.

Luftig leicht, iPad Air. Es stand zwar nicht im Mittelpunkt des Interesses, aber unverdient. Denn die neuen iPad-Air-Modelle bieten ebenfalls bis zu einem Terabyte Speicher und 5G-Unterstützung. Zwar gibt es keine Face ID und auch kein Oled-Display, Verzeihung, Ultra-Retina-XDR-Display. Aber bei den Preisen zieht das iPad Air davon. Denn je nach Größe kosten die Geräte zwischen 700 und 1000 Euro in der 128­Gigabyte-Variante. Das iPad Pro startet bei 1200 Euro und die größere Variante gar erst bei 1549 Euro. Je nach Speichermodell und Zubehör schnellt der Preis dann auch gleich einmal auf mehr als 3000 Euro. Also zumindest preislich ist man dann auf Augenhöhe mit den eigenen MacBooks.

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