Leitartikel

Tausche Nationalstadion gegen Landtage

Die Zuseher sitzen im Happel-Stadion durch die Laufbahn weit entfernt vom Spiel, können aber lautstark etwas zurufen. So ähnlich funktioniert momentan der österreichische Föderalismus.
Die Zuseher sitzen im Happel-Stadion durch die Laufbahn weit entfernt vom Spiel, können aber lautstark etwas zurufen. So ähnlich funktioniert momentan der österreichische Föderalismus.GEPA pictures / Walter Luger
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Nicht nur das Stadion, auch Ministerien oder Höchstgerichte müssten nicht alle in Wien sein. Dafür könnte man die Landtage abschaffen.

Der steirische Landeshauptmann, Christopher Drexler, schlägt vor, ein neues Nationalstadion für Österreichs Fußballer im Süden von Graz zu bauen. Als gelernter Österreicher erwartet man nun, dass sich alle neun Landeshauptleute ein Nationalstadion bauen. Nach neun verschiedenen Bauordnungen, versteht sich, denn diese sind Ländersache.

Nun mag es Drexler – einst König der Sommerlochideen – bei dem Vorschlag primär darum gehen, seine mäßigen Umfragewerte im steirischen Landtagswahlkampf zu steigern. Doch ganz aus der Welt ist sein Ansatz nicht, und man könnte ihn auch für die obersten Bundesorgane diskutieren. Müssen diese unbedingt alle in Wien sitzen, wie es aktuell in der Verfassung vorgeschrieben ist?

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