An US-Uni

„Naja, ich bin Jude“: Komiker Jerry Seinfeld von propalästinensischen Studenten ausgebuht

Seinfeld galt lange als unpolitisch. Seit dem Überfall der Hamas vom 7. Oktober hat er allerdings mehrfach öffentlich Partei für Israel ergriffen.
Seinfeld galt lange als unpolitisch. Seit dem Überfall der Hamas vom 7. Oktober hat er allerdings mehrfach öffentlich Partei für Israel ergriffen. APA / AFP / Valery Hache
  • Drucken

Jerry Seinfeld engagiert sich gemeinsam mit seiner Frau gegen Antisemitismus. Bei einer Abschlussrede an der Duke-Universität wurde er angefeindet.

In den USA ist der beliebte jüdische Komiker Jerry Seinfeld bei einer Abschlussfeier einer renommierten Universität von pro-palästinensischen Studenten ausgebuht worden. Wie mehrere Beobachter in Onlinenetzwerken berichteten, verließen während der Zeremonie an der Duke University in Durham im US-Staat North Carolina am Sonntag mehrere Dutzend Besucher die von Tausenden Studenten besuchten Feier. Mehrere der Demonstranten trugen palästinensische Flaggen.

Seinfeld gilt in den USA jetzt als politisch

Seinfeld, der seit seiner erstmals in den 1990er-Jahren ausgestrahlten gleichnamigen Sitcom international bekannt ist, galt lange als unpolitisch. Seit Beginn des vom Angriff der Hamas auf Israel ausgelösten Gazakrieg hat er allerdings mehrfach öffentlich Partei für Israel ergriffen.

Unter anderem reiste er nach Tel Aviv und traf sich dort mit Angehörigen der am 7. Oktober von der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas entführten Geiseln. Dem Magazin „GQ“ antwortete er auf der Frage nach dem Grund für seine Reise: „Naja, ich bin Jude.“ Jerry Seinfeld und seine Frau Jessica engagieren sich zudem in Online-Netzwerken gegen Antisemitismus.

Auf der Feier an der Duke University wurde dem 70-jährigen Seinfeld unter dem Jubel vieler Teilnehmer ein Ehrendoktortitel verliehen. In seiner Rede sprach er nicht über den Krieg im Gazastreifen.

Gaza-Proteste breiten sich an US-Universitäten aus

In den USA halten seit Wochen Proteste an Hochschulen gegen die israelische Militäroffensive im Gazastreifen an. Die Demonstranten fordern von den Universitäten, ihre finanziellen und wirtschaftlichen Verbindungen nach Israel zu kappen. Israel-Unterstützer haben antisemitische Vorfälle während der Uni-Proteste angeprangert.

Die israelische Offensive im Gazastreifen war durch den beispiellosen Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel vom 7. Oktober ausgelöst worden. Dabei wurden nach israelischen Angaben etwa 1.170 Menschen getötet und rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Durch die anschließenden israelischen Angriffe in dem Palästinensergebiet wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, mehr als 35.000 Menschen getötet. (APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.