Chinas Geheimpolizei ist berüchtigt, ihre Auslandsoperationen bleiben meist unerkannt. Nun hat ein früherer Spion, der jetzt in Australien lebt, erstmals ein Interview gegeben und verraten, wie die Geheimpolizei vorgeht, um etwa Dissidenten zu jagen.
Der Mann nennt sich „Eric“ – seinen wahren Namen gibt der australische Sender ABC nicht bekannt, wohl, um die Sicherheit des Mannes nicht zu gefährden. Dieser Eric macht sich allerdings deswegen keine Illusionen: Indem er nun vor die Medien geht, macht er sich automatisch zur Zielscheibe. Und zwar zu jener seines früheren Arbeitgebers. Und der ist kein Netter: Eric arbeitete nämlich einst für die chinesische Geheimpolizei. Und bespitzelte Chinesen im Ausland.
Der 39-Jährige weiß, dass nun vermutlich Agenten geschickt werden, um ihm Schaden zuzufügen. „Wenn sie es mit einem Ziel wie mir zu tun haben, sind sie möglicherweise geduldiger. Und warten auf den richtigen Zeitpunkt zum Handeln“, sagte er jüngst im Gespräch mit der investigativen Sendung „Four Corners“ auf ABC (Australien Broadcasting Corporation). Ein Gespräch, das der Sender mit Sitz in Sydney in mehreren Beiträgen verarbeitete.