Umwelt

Weniger Bodenverbrauch, aber Ziel wurde nicht erreicht

Im Vorjahr wurde acht Hektar Fläche pro Tag verbraucht, weit mehr als die im Regierungsprogramm angepeilten 2,5 Hektar.

Bei der Bodenstrategie, einer Vereinbarung von Bund, Ländern und Gemeinden über den Flächenverbrauch, gibt es immer noch keine Einigung. Im Vorjahr hatten die Grünen einen auf Bundesebene einen unterschriftsreifen Entwurf blockiert, weil er ihnen nicht verbindlich genug war. Seither laufen ergebnislose Verhandlungen. Die Länder haben sich zwar im Februar auf eine gemeinsame Linie geeinigt – aber ohne Zustimmung des Bundes.

Nun liegen Zahlen über die aktuelle Entwicklung des Flächenverbrauchs vor: Die Webseite www.flaechenversiegelung.at hat Daten zum Flächenverbrauch und zur Bodenversiegelung für das Vorjahr auf Bezirks- und Gemeindeebene aufbereitet. Das Ergebnis: Der Flächenverbrauch hat sich im Vorjahr deutlich eingebremst. Waren es davor noch rund 42 Quadratkilometer pro Jahr, so wurden 2023 nur noch 29 Quadratkilometer Fläche neu beansprucht. Diese geringere Wachstumsdynamik sei im Wesentlichen auf die schwächelnde Baukonjunktur zurückzuführen, heißt es dazu auf der Homepage.

Allerdings: Von dem im Regierungsprogramm vereinbarten Ziel, das Flächenwachstum auf 2,5 Hektar pro Tag einzuschränken, ist man noch weit entfernt: Umgerechnet entsprechen die 29 Quadratkilometer einem täglichen Verbrauch von acht Hektar.

Insgesamt sind 5877 Quadratkilometer in Österreich für Gebäude, Verkehrs- und Freizeitflächen genutzt, das entspricht sieben Prozent des Staatsgebietes. Das ist allerdings nicht gleichzusetzen mit versiegelter Fläche, die macht 2985 Quadratkilometer oder rund die Hälfte der beanspruchten Fläche aus. Als versiegelt gelten Böden nur dann, wenn sie mit einer wasserundurchlässigen Schicht abgedeckt sind.

Fast 50 Prozent Wald

46 Prozent der Fläche ist mit Wald bedeckt, womit Österreich zu den waldreichsten Ländern Europas gehört. 24.000 Quadratkilometer oder 29 Prozent sind landwirtschaftlich genutzt, wovon 60 Prozent auf zwei Bundesländer, nämlich Niederösterreich und Oberösterreich entfallen. Die größte Flächeninanspruchnahme für Gebäude und Verkehr gibt es wenig überraschend in Wien mit 60 Prozent der Landesfläche. In den anderen Bundesländern sind es zwischen drei (Tirol) und zehn Prozent (Burgenland). (maf)

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