Österreichs beste Familienunternehmen

Marzek ist mit Weinetiketten groß geworden

Johannes Michael Wareka mit der jungen „Marzek-
Generation“ – den Kindern Stefanie, Oliver und Marie Wareka (v. l.).
Johannes Michael Wareka mit der jungen „Marzek- Generation“ – den Kindern Stefanie, Oliver und Marie Wareka (v. l.).Bernhard Wieland
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Niederösterreich-Sieger: Marzek Etiketten+Packaging ist ein Spezialist für verkaufsfördernde Etiketten und Verpackungen. Das Traditionsunternehmen ist in Österreich, Ungarn und der Ukraine aktiv und erfolgreich.

Drei Generationen arbeiten aktuell miteinander und entwickeln das Familienunternehmen Marzek Etiketten+Packaging GmbH aus Traiskirchen weiter. Atemberaubend dabei die Grande Dame der Familie – Helga Marzek. Die knapp 90-Jährige verkörpert die dritte Generation und ist noch immer jede Woche im Unternehmen und kümmert sich nach wie vor um die Etiketten der vielen Hundert Weinkunden.

Mit den Weinflaschen-Etiketten ist der Familienbetrieb auch groß und bekannt geworden. Heute ist das Weinetikettengeschäft umsatzmäßig nur noch der kleine Bereich, aber mit vielen Kunden, den Weinbaubetrieben, die Marzek nach wie vor „am Herzen liegen“, betont Johannes Michael Wareka. „Es gibt Kunden, die seit Generationen bei uns kaufen.“ Wareka ist der Geschäftsführer und Vertreter der vierten Generation. „Neben diesen vielen kleinen Wein-Kunden, haben wir in der Zwischenzeit auch viele große industrielle Kunden dazugewonnen, große internationale Konzerne, die auch auf unsere Produkte vertrauen und unsere Produkte verwenden. Und deren Erfolg ist auch unser Erfolg.“

»Wir sind sehr stolz darauf, dass wir eine gute Eigenkapitalbasis haben, die die Nachhaltigkeit des Unternehmens garantiert und auch den Fortbestand.«

Johannes Michael Wareka

Geschäftsführer Marzek Etiketten+Packaging GmbH

Marzek Etiketten gilt als Pionier im Bereich verkaufsfördernder Verpackungen und Etiketten. „Wir sind im Digitaldruck führend“, sagt Wareka. Das Leistungsangebot umfasst das ganze Spektrum vom hochveredelten Spezialetikett in Hybrid- und Offset-Digitaldruckverfahren mit Präzisions-Laser-Nachbearbeitung für Lebensmittel, Getränke und Gewerbe bis zum industriellen Standardetikett.

Die vierte Marzek-Generation hat das 1879 gegründete Unternehmen internationalisiert. Am Stammsitz in Möllersdorf, ein Ortsteil von Traiskirchen, werden zwei Werke betrieben. Im Jahr 2005 wagte man die Expansion nach Ungarn, wo in Békéscsaba zwei Werke stehen. 2009 kaufte Marzek ein Werk in Dnipro, in der viertgrößten Stadt der Ukraine. Dnipro liegt in der Mitte zwischen Charkiw und der Halbinsel Krim und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kernkraftwerk Saporischschja, das im Zuge des russischen Überfalls auf die Ukraine von den Russen eingenommen wurde.

Wareka erzählt von der Tapferkeit der ukrainischen Belegschaft: „Wir haben dort 130 Mitarbeiter. Diese Leute sind ungeheuer tapfer und sind uns sehr dankbar, dass wir dortgeblieben sind, dass wir nicht unsere Maschinen abgebaut haben, sondern dort weitergearbeitet haben. Es ist unglaublich. Sie haben es geschafft, sich selbst zu finanzieren und keine finanzielle Unterstützung von Österreich gebraucht, um weiterzumachen. Sie können sehr gut improvisieren. Aber die psychische Belastung ist unvorstellbar, wenn täglich zehnmal Fliegeralarm kommt, wenn man dann schnell aufstehen muss, die Kinder und alles schnell zusammenpackt und Schutz sucht.“

Marzek und Wareka versuchen dabei, das ukrainische Team so gut es geht zu unterstützen. „Wir haben im Vorjahr auf Initiative von unserem ungarischen Geschäftsführer organisiert, dass 24 ukrainische Kinder einen Urlaub in Ungarn verbringen konnten. Praktisch zwei Wochen Urlaub vom Krieg. Es war rührend. Wir werden das hier auch wiederholen.“

Beständiges Wachstum

Insgesamt beschäftigt Marzek Etiketten in seinen drei Ländern rund 700 Menschen. Der Umsatz steigt beständig – zuletzt auf rund 80 Millionen Euro. „Wir sind auch sehr stolz darauf, dass wir eine gute Eigenkapitalbasis haben, die die Nachhaltigkeit des Familienunternehmens garantiert und auch den Fortbestand“, sagt Wareka.

Der Fortbestand durch die Next Generation – der fünften – scheint ebenso gesichert: Warekas Neffe, Alexander Schneller-Scharau, ist schon länger im Betrieb. Auch Warekas drei Kinder sind dabei. „Ich bin glücklich, dass meine Kinder von sich aus das Interesse am Unternehmen gefunden haben. Sie haben im Ausland studiert, bei anderen Unternehmen gearbeitet. Sie haben internationale Erfahrung. Es ist schön zu sehen, dass es ihnen Spaß macht, weiterzumachen. Ich hoffe, es wird so weitergehen.“

Marzek Etiketten

Firmensitz: Traiskirchen

Gründungsjahr: 1879

Eigentümerfamilien: Marzek, Wareka, Schneller-Scharau, fünfte Generation

Umsatz 2023: 80 Millionen Euro

Beschäftigte: 700

Branche/Tätigkeit: Produktion von Etiketten und Verpackungen.

Information

„Österreichs beste Familienunternehmen“ werden von der „Presse“- Redaktion in voller Unabhängigkeit gestaltet. Die Beilage erscheint in Kooperation und mit finanzieller Unterstützung von Bankhaus Spängler, BDO und Österreichischer Notariatskammer.


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