Österreichs beste Familienunternehmen

„Der Mann“ backt seit fünf Generationen Brot

Bäcker und Eigentümer Kurt Mann mit Sohn Michael Mann, der Geschäftsführer ist.
Bäcker und Eigentümer Kurt Mann mit Sohn Michael Mann, der Geschäftsführer ist. Bernhard Wieland
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Wien-Sieger: Kurt Mann hat aus einer kleinen Bäckerei in Wien Liesing eine bekannte Marke geschaffen. „Der Mann“ ist mit seinen Filialen und Broten in ganz Wien und im Umland sichtbar und erfolgreich.

Das Wiener Traditionsunternehmen Mann ist Bäcker – seit mittlerweile fünf Generationen. Ihr erstes Brot haben die Manns jedoch in Niederösterreich gebacken, in Oberweiden im östlichen Weinviertel, nahe der slowakischen Grenze. „Mein Urgroßvater war Bauer und hat nebenbei Brot gebacken. Meine Großeltern sind dann nach Wien Liesing gekommen und hatten eine Pachtbäckerei, wo heute das Liesinger Bad steht.“

84 Filialen

In Wien Liesing bäckt der Mann nach wie vor und hat dort eine große Produktion gebaut. Auch Oberweiden gibt es noch bei den Manns – namentlich als Steinofen-Bio-Natursauerteigbrot. Kurt Mann hat 1977 als vierte Generation das kleine Familienunternehmen übernommen, damals mit einem Geschäft und 30 Beschäftigten. „Heute haben wir 84 Filialen und sind über 900 Leute und ich bin ich sehr stolz auf meine ‚Mannschaft‘.“

»Ein Konzern muss jedes Mal alle drei Monate Berichte machen. Bei uns geht das in einem Gespräch von zehn Minuten einmal in der Woche.«

Kurt Mann

Eigentümer Mann-Gruppe

Auch die fünfte Mann-Generation arbeitet schon seit Jahren im Unternehmen mit. „Eingestiegen bin ich mehr oder weniger mit meiner Geburt, im Jahr 1978“, erzählt Michael Mann, für den die Firma immer präsent war. „Im selben Jahr haben wir auch mit der Produktion für McDonald’s begonnen.“

Am Anfang waren es 3000 Buns, wie die Brötchen für die Burger heißen, die die Bäckerei Mann nebenbei in der Brotproduktion mitgemacht hat. Doch das Geschäft ist kontinuierlich gewachsen und so groß geworden, dass man es schließlich von der Bäckerei abtrennen musste und 1996 für die Buns ein eigenes Werk in Korneuburg errichtete.

Zwei Söhne im Geschäft

Eigentümer Kurt Mann hat zwei Söhne, die beide im Unternehmen sind. Die Arbeit zwischen den beiden sei gut aufgeteilt. Im Familienbetrieb ist Michael Mann Geschäftsführer und arbeitet mit einem zweiten, familienfremden Manager eng zusammen. Sein jüngerer Bruder Philipp Mann leitet die Rohwarenlogistik.

Rund 75 Millionen Euro setzt das erfolgreiche, mittelständische Familienunternehmen mittlerweile um – und gibt sich nach wie vor bodenständig. „Mein Vater hat mir einen Spruch mitgegeben“, sagt Eigentümer Kurt Mann, „Vieles erreichst du nur mit Gutem. Ob du gute Rohstoffe hast, gut zu den Mitarbeitern bist, gut zur Umwelt bist – das ist meine Firmenphilosophie: Gutes noch besser zu machen.“

Das strahlt auch auf die Mitarbeiter aus. „Im Schnitt haben wir pro Jahr 50 Leute, die zwischen zehn und 45 Jahre bei uns sind“, sagt Kurt Mann. Erst vergangenen Herbst sei der Logistikleiter mit 45 Jahren Firmenzugehörigkeit in Pension gegangen. „Wir haben auch viele Mitarbeiter oft schon in zweiter Generation bei uns“, erzählt Kurt Mann weiter. Das trifft auch auf Mann-Bäckerei-Geschäftsführer Christoph Horvatits zu, „dessen Vater schon bei uns Geschäftsführer war“, ergänzt Sohn Michael Mann. Auch werde eine Open-Door-Politik im Unternehmen gepflegt.

Michael Mann versucht bei jeder Mitarbeiter-Neueinsteiger-Schulung vor Ort zu sein, „um mich vorzustellen, die Firmenphilosophie zu erklären, die Leute zu fragen, wie es läuft“. Dabei erklärt er auch seinen „Tag der offenen Tür. Jeden Montag bin ich für unsere Mitarbeiter da. Sie können kommen, um Ihre Sorgen, Wünsche und Anregungen zu besprechen.“

Das scheint sich im Arbeitsmarkt herumzusprechen: „Viele kommen zu uns über Empfehlungen und über ihre Eltern, über ihre Freunde, über ihre Partner, die einfach untereinander sagen ,Geh zum Mann, das ist super‘“, freut sich Michael Mann. „Wir sind halt wirklich ein Familienunternehmen.“

Es sei ein großer Vorteil eines Familienbetriebs, dass „wir sehr gut zusammenarbeiten und jeder Ideen einbringt“, erzählt Kurt Mann. Das sei in einem Konzern nicht so leicht möglich. „Wir können Jahre vorausdenken. Doch ein Konzern muss alle drei Monate Berichte machen. Bei uns geht das in einem Gespräch von zehn Minuten einmal in der Woche.“

Bäckerei Mann

Firmensitz: Wien

Gründungsjahr: 1860

Eigentümerfamilie: Mann, fünfte Generation

Umsatz 2023: 75 Millionen Euro

Beschäftigte: 900

Branche/Tätigkeit: Bäckerei und Konditorei mit Produktion und 84 Verkaufsgeschäften im Großraum Wien.

Information

„Österreichs beste Familienunternehmen“ werden von der „Presse“- Redaktion in voller Unabhängigkeit gestaltet. Die Beilage erscheint in Kooperation und mit finanzieller Unterstützung von Bankhaus Spängler, BDO und Österreichischer Notariatskammer.


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