Morgenglosse

Tolle Erkenntnis: Ohne Frauen geht es nicht

Papst Franziskus, im Bild bei der Generalaudienz am Mittwoch, erhält Post aus Österreich.
Papst Franziskus, im Bild bei der Generalaudienz am Mittwoch, erhält Post aus Österreich.Imago/ Alessia Giuliani/Ipa-agency.ne
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Österreichs Kirche sendet in einem Dokument für eine Reform weitgehende Wünsche nach Rom. Tatsächlich weitgehende?

Für Fern-, Außen- oder Danebenstehende ist es einfach nur noch peinlich. Man muss es so scheinbar brutal formulieren. Peinlich, wie unsagbar schwer es der katholischen Kirche fällt, mit der sogenannten Frauen-Frage umzugehen.

Frauen-Frage: Schon allein dieser in theologischen Debatten gerne verwendete Ausdruck zeugt ja nicht gerade davon, sich auch nur annährend auf der Höhe der Zeit zu bewegen.

Was gemeint ist: Frauen dürfen selbstverständlich Kirchenbeitrag zahlen, die Messe besuchen, den Altar schmücken und sogar (!) in Pfarrgemeinderäten mitbestimmen. Das war es schon. Das Spenden von Sakramenten ist Männern, Priestern vorbehalten, die Letztentscheidung in vielen, fast allen Fragen ebenso, nämlich dem Pfarrer, dem Bischof, dem Papst.

Wagnis Diakoninnen?

Es ist daher der Allgemeinheit außerhalb von Kirchengrüppchen unendlich schwer zu vermitteln, dass die österreichische Kirche einen überfälligen, aber nach bisherigen Kirchen-Kriterien mutigen Schritt setzt. Sie tut das in einem am Mittwoch, gerade noch zu Annahmeschluss, in den Vatikan gesendeten Dokument. Dort fordert sie die Wiedereinführung des Diakoninnen-Amts.

Was der guten Ordnung halber erwähnt werden muss: Das Amt zeichnet sich nicht gerade durch einen Überfluss an Kompetenzen aus. Diakone dürfen derzeit taufen, Eheschließungen und Begräbnisse leiten, das Evangelium in der Messe vortragen und (immerhin) predigen.

Mag sein, in manchen Regionen der Welt ist die Kirche selbst dafür noch nicht so weit. Das sollte Papst Franziskus aber nicht daran hindern, den Weg wenigstens dort dafür freizugeben, wo wegen des Umgangs mit Frauen Alarmstufe rot herrscht. Wo längst Feuer am Kirchendach lodert.

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