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Künstliche Intelligenz treibt die CO2-Emissionen von Microsoft um 30 Prozent nach oben

Der US-Konzern Microsoft ist - auch über seine Kooperation mit OpenAI - stark in der Künstlichen Intelligenz engagiert. Das macht sich auch in den CO<sub>2</sub>-Emissionen bemerkbar. Im Bild eine Microsoft-Veranstaltung zum Thema KI in Kuala Lumpur.
Der US-Konzern Microsoft ist - auch über seine Kooperation mit OpenAI - stark in der Künstlichen Intelligenz engagiert. Das macht sich auch in den CO2-Emissionen bemerkbar. Im Bild eine Microsoft-Veranstaltung zum Thema KI in Kuala Lumpur. MOHD RASFAN / Getty Images
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Künstliche Intelligenz ist aktuell der Wachstumstreiber in der Tech-Branche. Allerdings verbrauchen die dafür notwendigen Datenzentren auch viel Energie, wie das Beispiel Microsoft zeigt. Die Lösung dafür ist mehr grüne Energie, so Microsoft.

Innerhalb von zehn Jahren wolle man nicht nur CO2-neutral werden, sondern sogar Carbon-negativ – so die Ankündigung des US-Techkonzerns Microsoft im Jahr 2020. Die Aktivitäten des Unternehmens sollen 2030 also mehr Kohlendioxid aus der Atmosphäre herausholen, als neu hinzufügen. Ein ambitionierter Plan, der derzeit auch alles andere als auf Kurs ist.

Das zeigt der jüngste Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens, der am Mittwoch präsentiert wurde. Demnach sind die CO2-Emissionen von Microsoft seit der Ankündigung vor vier Jahren nicht gesunken, sondern deutlich gestiegen. Im Jahr 2023 lagen sie um knapp 30 Prozent höher als 2020. Hauptgrund dafür ist die Künstliche Intelligenz. Diese ist der aktuelle Wachstumstreiber in der Tech-Branche. Die dafür notwendigen Datenzentren haben aber auch einen ziemlichen Energiehunger.

Zugekaufte Datenzentren

Diese Datenzentren werden nicht immer von Microsoft selbst betrieben, sondern vielfach von Drittanbietern zugekauft oder zumindest von anderen Unternehmen errichtet. In der sogenannten Scope-3-Betrachtung, bei der diese Emissionen dem bestellenden Unternehmen zugerechnet werden, scheinen sie allerdings auf. So haben sich die direkten Emissionen von Microsoft selbst seit 2020 um 6,3 Prozent reduziert, die gesamten Scope-3-Emissionen jedoch um 29,1 Prozent erhöht.

Konkret emittierte Microsoft inklusive der zugekauften Leistungen im Vorjahr 15,4 Mio. Tonnen Kohlendioxid. Zum Vergleich: Die Emissionen von ganz Österreich betrugen 2023 rund 69 Millionen Tonnen, jene des größten heimischen Emittenten – des Stahlkonzerns Voestalpine – lagen zuletzt direkt bei 12,7 und indirekt (inklusive der Roherzproduktion, Scope-3) bei 24 Mio. Tonnen.

Ziel soll erreicht werden

Microsoft bleibt aber trotz der aktuellen Entwicklung dabei, dass das für 2030 angepeilte Ziel erreicht werden soll. Möglich soll dies der verstärkte Einsatz von grüner Energie machen. So hat Microsoft inzwischen Verträge über erneuerbare Kraftwerkskapazitäten von mit einer Leistung von 30,3 Gigawatt – etwa dem doppelten der heimischen Wasserkraftkapazität. Zudem hat das Unternehmen einen Fonds im Ausmaß von einer Milliarde Dollar aufgesetzt, mit dem etwa Start-ups unterstützt werden sollen, die CO2-freie Technologien entwickeln – von grünem Stahl bis zu nachhaltigem Flugzeugtreibstoff (SAF).

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