Parlament

Die Färöer behalten striktes Abtreibungsgesetz aus dem Jahr 1956

Archivbild aus Torshavn auf den Färöer Inseln.
Archivbild aus Torshavn auf den Färöer Inseln.APA / Comyan / Robert Jaeger
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Die Abgeordneten stimmten mit einem Ergebnis von 15 zu 15 gegen einen Gesetzesvorschlag, der Abtreibung bis zur zwölften Schwangerschaftswoche vorgesehen hätte.

Das Parlament auf den Färöern hat in einer knappen Abstimmung gegen eine Reform seines strikten Abtreibungsgesetzes gestimmt. Das berichtete die dänische Nachrichtenagentur Ritzau. Demnach stimmten am Mittwoch 15 Abgeordnete für und 15 gegen den Gesetzesvorschlag, der eine selbstbestimmte Abtreibung bis zur zwölften Schwangerschaftswoche vorsah.

Somit bleiben die Regeln für Schwangerschaftsabbrüche auf den Nordatlantikinseln dieselben wie seit 1956. Abtreibungen sind nur erlaubt, wenn die Gesundheit der Frau oder des Fötus ernsthaft gefährdet ist, wenn die Frau vergewaltigt oder Opfer von Inzest wurde oder wenn sie als ungeeignet gilt, für ihr Kind zu sorgen.

„Niederlage für die Frauen“

Die Parlamentarierin Hervør Palsdottir von der linken Partei Tjódveldi nannte die Entscheidung gegen die Reform eine Niederlage für die Frauen. Die Debatte über Abtreibungen habe auf den Färöern jedoch viel bewegt. „Noch vor drei oder vier Jahren wäre es undenkbar gewesen, dass ein Minister solch einen Vorschlag einbringen und die Hälfte der Abgeordneten dafür stimmen würde“, sagte Palsdottir zu Ritzau.

Die Färöer liegen im Nordatlantik zwischen Island und Schottland. Die 18 Inseln mit ihren rund 54.000 Einwohnern gehören offiziell zum Königreich Dänemark, sind aber weitgehend autonom. Dänemark hat ein deutlich liberaleres Abtreibungsgesetz als die Färöer. Seit 1973 können Schwangere dort bis zum Ende der zwölften Woche abtreiben, ohne dafür Gründe angeben oder die Kosten übernehmen zu müssen. Kürzlich wurde in Dänemark eine Gesetzesänderung beschlossen, die diese Grenze auf Ende der 18. Schwangerschaftswoche anheben soll. (APA/dpa)

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