Wer traf wen? Das Spectrum-Rätsel

Zwei Eiferer von Gottes Gnaden unter sich

Ihre Verbundenheit mit Gott und das Streben nach Macht vereinten die zwei Männer.

Man kann die beiden Männer Brüder im Geiste nennen, denn sie waren beinahe gleich alt und auch beruflich quasi verwandt. Allerdings stammten sie aus völlig verschiedenen Welten.

Der eine kam aus ärmlichen familiären Verhältnissen, was womöglich ursächlich war für seinen späteren Eifer und seinen Willen zum sozialen Aufstieg. Sogar seinen Namen änderte der Elsässer, um besser dazustehen. Als Jugendlicher fand er Anschluss in der Kirche, absolvierte eine Schulausbildung und ein Magister- sowie Doktoratsstudium, bevor er zum Vorstand eines Klosters gemacht wurde. Sein größtes Interesse verfolgte er beflissen – man könnte sogar sagen: Er hatte Blut geleckt.

Der andere war der Spross einer einflussreichen Bürgerfamilie, deren Mitglieder kirchliche und weltliche Ämter innehatten; der Vater war erst Vizekönig von Neapel, dann Senator in Rom. Der Sohn wählte den Weg Richtung Kirche: Er fungierte als Domherr und Prior, wurde Bischof und schließlich Kardinal. Da er es sich mit einem Erzbischof verscherzt hatte, verließ er seine Heimatstadt und bildete sich in Padua und Rom weiter.

Praxis der Simonie

Letztlich erreichte er das höchste klerikale Amt, doch war diese Wahl sehr von Simonie beeinflusst. Vor allem ein Mann setzte sich stark für ihn ein. Der sollte später selbst Papst werden und eine Institution schaffen, deren Vertreter durch ihre bunte Kleidung bestachen.

Aber zurück zu den beiden Brüdern im Geiste. Sie trafen aufeinander, als der Eifrige eine Unterschrift brauchte und deshalb bei seinem „Chef“ vorstellig wurde.

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