Aktion

Vorarlberg: Wer Maikäfer einsammelt, darf gratis ins Freibad

Die Mäikäfer schaden der Landwirtschaft, weshalb eine Gemeinde in Bludenz in den sozialen Medien zum Käfer-Einsammeln aufruft.
Die Mäikäfer schaden der Landwirtschaft, weshalb eine Gemeinde in Bludenz in den sozialen Medien zum Käfer-Einsammeln aufruft.APA / Boris Roessler
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Die Gemeinde Gaschurn versucht, mit einer Sammelaktion die Maikäferplage unter Kontrolle zu bringen. Wer einen Kübel der Käfer abliefert, bekommt eine Freikarte für die örtlichen Schwimmbäder.

Die Vorarlberger Gemeinde Gaschurn (Bez. Bludenz) hat immer wieder Probleme mit großen Aufkommen von Maikäfern, die vor allem der Landwirtschaft zusetzen.

Daher hat man sich dort eine ungewöhnliche Aktion überlegt: Wer einen Fünfliter-Kübel mit Maikäfern zum Abfallsammelzentrum bringt, erhält gratis eine Freikarte für die örtlichen Schwimmbäder in Gaschurn oder Partenen, so die Montafoner Gemeinde, die die Bevölkerung in sozialen Medien zum Sammeln aufrief.

Käfer werden am Kompost entsorgt

„Damit wir das lästige Maikäferproblem in den Griff bekommen, sollten wir alle zusammenhalten“, hieß es dort. Die gesammelten Tiere werden im Sammelzentrum kühl gestellt und schließlich am Kompost entsorgt. Das sei die vom Vorarlberger Naturkundemuseum inatura empfohlene Vorgangsweise, so Bürgermeister Daniel Sandrell. Wer die meisten Käfer bringt, erhält übrigens eine Saisonkarte.

„Nicht mit der Giftkeule“

Über das große Medienecho der Aktion zeigte sich Sandrell im Gespräch mit der APA am Freitag verwundert. Um Sammelmithilfe habe man in starken Maikäferjahren schon häufiger gebeten. Gerade in Jahren mit warmem Frühling komme es zu Massenauftreten. Nicht nur schädigten die im Boden lebenden Larven der Tiere die Grasnarbe, was zum Ausfall der Heuernte führt, die erwachsenen Käfer fräßen auch Bäume und Sträucher kahl. „Speziell mögen sie Ahorn. Wenn man da an einem Stamm rüttelt, fallen gleich Hunderte herunter“.

Er legte Wert darauf, dass „wir nicht mit der Giftkeule behandeln“. Neben dem Sammeln bringe man etwa auch Pilzgerste aus. Gerade in Hanglagen sei es aber schwer, die massenhaft auftretenden Tiere zu bekämpfen.

Die Höhe des Schadens lasse sich nicht genau beziffern, insgesamt habe man aber bereits weit über 100.000 Euro für Samen und Pilzgerste ausgegeben, teilweise gedeckt von Landesförderungen (APA) .

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