TV-Notiz

Lena Schilling, schon gehört? Die Bohrn Menas im Servus-Interview

Wie lange wird das noch weiter gehen? Rede und Gegenrede. Bei Servus: Die Bohrn Menas.
Wie lange wird das noch weiter gehen? Rede und Gegenrede. Bei Servus: Die Bohrn Menas.
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Das Ehepaar Bohrn Mena erhebt schwere Vorwürfe gegen die Grüne Spitze. Und beim „Talk im Hangar“ wird überlegt, ob die Affäre ein Preis ist, den die Grünen für ihre Regierungsbeteiligung zahlen.

Die Gerüchteküche im Fall Lena Schilling brodelt weiter, heftig sogar. Ob die wenig informative Pressekonferenz vom Freitagvormittag daran etwas ändern wird? Man kann es bezweifeln. Aber auch wenn die Suppe teils eher dünn ist und man nicht (immer) weiß, von wem welche Ingredienzien kommen: Immerhin ist der Ausgangspunkt bekannt. Im Zentrum steht das Ehepaar Bohrn Mena, das in der Causa schon manches sagte, aber noch nicht im Fernsehen. Naja, zumindest noch nicht gemeinsam.

Auf Servus TV nahm sich das Magazin „Blickwechsel“ am Donnerstagabend der Sache an, mit einigen eher kurzen Ausschnitten aus einem vorab aufgenommenen Interview. Sie zeigten Sebastian und Veronika Bohrn Mena auf einer Gartenbank in Homestory-Optik. Ihr sei bei der Pressekonferenz, auf der Kogler die Vorwürfe gegen Schilling beiseite wischte, „wirklich schlecht geworden“, so Veronika Bohrn Mena (mittlerweile entschuldigte sich Kogler für seine Wortwahl. Dass er die Vorwürfen gegen Schilling ein „anonymes Gefurze“ nannte, sei „mindestens unsensibel“ gewesen). Veronika Bohrn Mena wiederholte allerdings auch, dass Schilling die Häusliche-Gewalt-Gerüchte über sie nicht aus Sorge verbreitet habe, denn sie habe sie nie nach Problemen in ihrer Beziehung gefragt.

Sebastian Bohrn Mena dagegen äußerte dezidierte Vorwürfe gegen die Grünen: „Wir haben Alarm geschrien über Wochen. Wir haben von Werner Kogler abwärts alle Menschen, die wir kennen, gebeten, hier einzuwirken, hier Verantwortung zu übernehmen, uns zu helfen, auch wenn wir natürlich auch mit der Situation komplett überfordert waren.“ Hörte man bisher auch noch nicht so. Kurz wurde erwähnt, dass die Bohrn Menas nicht unumstritten sind und „über Jahre eng mit der SPÖ verbunden“.

Unschön, das alles, verfahren und verworren. Umso lieber, umso ausführlicher wird darüber gesprochen. Außer von den Grünen. „Grüne in der Krise: Macht statt Moral?“ war denn auch das Thema beim anschließenden „Talk im Hangar“. Drei ehemalige Parteichefs waren zu Gast: die ehemalige Bundessprecherin der Grünen, Eva Glawischnig, Neos-Gründer Matthias Strolz und (tatsächlich, er stand mal an der Spitze des BZÖ) Gerald Grosz. Außerdem war da noch Pauline Voss, eine Reporterin des rechtspopulistischen Portals Nius und Rechtsanwalt Sascha Flatz.

Während Glawischnig für Schilling das Wort „ehrenwert“ verwendete, sprach Grosz von einem „pathologischen Bild“ einer jungen Frau, „die Menschen in ihrer Existenz vernichtet“. Angenehm die Stimme von Matthias Strolz, der sorgsamer formulierte. Die Häufung sei ungewöhnlich, das Verhalten wohl problematisch und die Argumentation der Grünen, dass hier Privates an die Öffentlichkeit gezerrt wurde, nicht zu halten: Die Menschen, um die es hier ginge, seien „Akteure des öffentlichen, des medialen Lebens, das ist nicht Privatsphäre.“ Der Umgang der Grünen Spitze, darin zumindest waren sich alle einig, war schlecht bis unterirdisch.

Ist die Affäre ein Preis, den die Grünen für ihre Regierungsbeteiligung zahlen, weil in dieser Zeit die eigenen Leute enttäuscht oder vor den Kopf gestoßen wurden? Sozusagen eine Verhandlung der moralischen Ansprüche im Parteiinneren, auf hässliche Weise nach außen gekehrt? Zuweilen war sie interessant, die Diskussion, zuweilen reine Selbstdarstellung (Grosz über Grenzgänge in der Wortwahl zu befragen, senkt das Niveau zwangsläufig, allerdings gilt das wohl auch für andere Themen). Neues brachte sie natürlich nicht. Und dennoch hat man den Eindruck, dass die Aufregung nicht abflaut oder es in irgendeiner Form zu einer Klärung kommt, ganz im Gegenteil entstehen neue Gerüchte. Traurig, eigentlich.

Die Sendungen zum Nachschauen:
>> Blickwechsel
>> Talk im Hangar

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