Interview

Richard Grasl: „Wir können die Leser ja nicht zwangsdigitalisieren“

Richard Grasl in seinem neuen Büro in der „Kurier“-Redaktion
Richard Grasl in seinem neuen Büro in der „Kurier“-RedaktionJana Madzigon
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Geschäftsführer Richard Grasl über seine Pläne für den „Kurier“, das Arbeiten mit künstlicher Intelligenz, Umbaupläne bei der Mediaprint und die Zukunft des „Profil“.

Die Presse: Im Herbst feiert der „Kurier“ seinen 70er. Sie haben einen Repositionierungsprozess gestartet. Wo soll der Kurier denn hin?

Richard Grasl: Der „Kurier“ steht für eine sehr breite Mitte – zwischen „Presse“ und „Standard“ auf der einen und der „Kronen Zeitung“ auf der anderen Seite. Dort gehört er auch hin. Aber er hat sich nicht stark genug positioniert. Wir sind nicht laut genug. Es gibt in den sozialen Medien, in den Propagandaformaten, auch durch viele Meinungsjournalisten sehr laute Ränder und eine relativ leise Mitte. Dieser leisen Mitte wollen wir eine laute Stimme geben, als Gegenpol zur Hetze, die von diesen Rändern kommt. Wohin das führt, haben wir ja gerade bei den Attacken auf Politiker in der Slowakei und in Deutschland gesehen. Mir kommt vor, dass der politische und gesellschaftspolitische Diskurs sehr stark von diesen Rändern, von diesen extremen, radikalen Megaphonspezialisten geprägt ist. Das finde ich nicht gut, und wir wollen diese Position zu unserer Stärke machen.

Heuer mussten beim „Kurier“ 40 weitere Mitarbeiter gehen, nach 20 im Jahr 2023. Wie geht sich das aus?

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