Sie stammt aus einer Musikerdynastie – dennoch, sagt Dorothy Khadem-Missagh, habe ihr als Kind ein weibliches Vorbild gefehlt. Warum die Pianistin heute trotzdem Dirigentin ist – und mit ihrem Beethoven Frühling für frischen Wind sorgen will.
„Wenn du etwas richtig fühlst, dann ist das richtig. Dann können dich alle Herausforderungen nicht stoppen“, sagt Dorothy Khadem-Missagh, und beklagt im gleichen Atemzug, dass Sätze wie dieser, laut ausgesprochen, ein kleines bisschen pathetisch klingen. Aber sie seien eben auch wahr. „Dann fühlst du dich übermenschlich stark. Superwomanlike.“
Gerade eben ist Dorothy Khadem-Missagh im Dachgeschoß des Grand Ferdinand angekommen. Sie stellt ihre große Ledertasche mit ihren Partituren ab und entschuldigt sich für die klitzekleine Verspätung. Es ist derzeit alles ein bisschen dicht bei ihr, gerade hatte sie eine Vorbesprechung für die Expo im kommenden Jahr in Osaka.