Geschichte

Essrituale: Messer, Gabel und unser soziales Leben

Früh übt sich … Der Gebrauch des Bestecks wird später zur Sozialprüfung.
Früh übt sich … Der Gebrauch des Bestecks wird später zur Sozialprüfung.Bettmann/Getty Images
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Ein Restaurantbesuch kann zum angstbesetzten Erlebnis werden. Nichts ist so einfach, wie falsch zu essen. Die richtige Verwendung von Messer und Gabel wurde schon früh zu einem distinktiven Merkmal, gab (und gibt) Auskunft über den sozialen Status. Über Essrituale und Besteck.

Schriftsteller, die über Sozialaufsteiger schreiben, schöpfen oft aus der eigenen Biografie. Das Studium ist geschafft, und nun haben sie, etwa als Arbeiter- oder Bauernkinder, den steilen Weg in eine Gesellschaft angetreten, die sich alles andere als durchlässig zeigt. Die prekären Verhältnisse, in denen manche als Jugendliche aufgewachsen sind, sind nicht hilfreich, wenn es gilt, sich in einer neuen Schicht, man sagte früher wohl „Klasse“, zu behaupten. In einer Reihe von halb fiktionalen, halb autobiografischen Büchern der letzten Jahrzehnte wird das illustriert anhand der Unsicherheiten, die das Essen in einer Abendgesellschaft mit sich bringt: ein angstbesetztes Erlebnis. Man hat das Gefühl, das nötige Regelwerk, das dem privilegierten Teil der Gesellschaft wohlvertraut ist, nicht zu beherrschen.

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