Absturz

Iran: Retter haben offenbar Kontakt zu zwei Passagieren von Präsidenten-Hubschrauber

Der Hubschrauber mit Raisi beim Start an der Grenze zu Aserbaidschan. (Photo by Ali Hamed HAGHDOUST / IRNA / AFP)
Der Hubschrauber mit Raisi beim Start an der Grenze zu Aserbaidschan. (Photo by Ali Hamed HAGHDOUST / IRNA / AFP)APA / AFP / Ali Hamed Haghdoust
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Schlechtes Wetter erschwert die Suche nach dem abgestürzten Hubschrauber des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi. Auch Außenminister Hossein Amirabdollahian befand sich an Bord.

Auf der Suche nach der Unglücksstelle des Hubschraubers mit dem iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi an Bord haben Retter offenbar Kontakt zu zwei Insassen herstellen können. In einem Interview des Staatsfernsehens sagte der Vizepräsident für Exekutivangelegenheiten, Mohsen Mansuri, dass bereits mehrfach Kontakt aufgenommen worden sei. Nähere Details gab der Politiker Sonntagabend nicht preis.

Unterdessen suchten die Retter weiter den Unglücksort. Nach Einbruch der Dunkelheit wurde bei schlechten Wetterverhältnissen zu Fuß die Gegend durchkämmt. Der Stabschef der iranischen Streitkräfte, Generalmajor Mohammad Bagheri, ordnete laut staatlichem TV an, alle verfügbaren Kräfte der Armee und der Revolutionsgarden für die Suche nach dem Hubschrauber-Wrack bereitzustellen.

Ebrahim Raisi and der aserbaidschanische Ilham Aliyev am Sonntag bei der Einweihung eines Staudammes.
Ebrahim Raisi and der aserbaidschanische Ilham Aliyev am Sonntag bei der Einweihung eines Staudammes. Reuters / Iran's Presidency/wana

Insider spricht von Lebensgefahr

Der Hubschrauber verunglückte am Sonntag im Nordwesten des Landes nach einem Treffen zwischen Raisi mit dem Präsidenten des Nachbarlandes Aserbaidschan, Ilham Aliyev. Auch Außenminister Hossein Amirabdollahian befand sich an Bord.

„Wir haben noch immer Hoffnung, aber die Informationen, die von der Absturzstelle kommen, sind sehr beunruhigend“, sagte ein Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Raisi und Amirabdollahian seien in Lebensgefahr.

Wetter erschwert Suche

„Es ist dunkel und es hat begonnen zu regnen“, berichtete ein Reporter am Sonntag im Staatsfernsehen. Schlamm erschwere die Suche. Zudem liegt die bergige Region im Nebel.

Rettungsmannschaften auf dem Weg zur Absturzstelle
Rettungsmannschaften auf dem Weg zur AbsturzstelleAPA / AFP / -

Das US-Außenministerium teilte mit, die Berichte würden aufmerksam verfolgt. US-Präsident Joe Biden sei über die Ereignisse informiert worden. Die EU stellte Copernicus-Satellitendaten zur Unterstützung bei der Suche nach dem Hubschrauber zur Verfügung.

Khamenei: „Keine Unterbrechung der Regierungsgeschäfte“

Irans Oberster Führer Ajatollah Ali Khamenei rief nach einem Bericht der Nachrichtenagentur IRNA die Bevölkerung auf, nicht besorgt oder ängstlich zu sein. „Es wird keine Unterbrechung der Regierungsgeschäfte geben“, versicherte das geistliche Oberhaupt der Islamischen Republik. Die Staatsangelegenheiten würden durch den Zwischenfall nicht beeinträchtigt. Khamenei erklärte weiter, er bete für die Unversehrtheit Raisis. TV-Sender unterbrachen ihr Programm, um landesweit Gebete für Raisi zu übertragen.

APA / Martin Hirsch

Raisi, seit August 2021 Präsident des Irans, gilt als erzkonservativer Hardliner. Als Wunschkandidat und Protegé des Religionsführers Ajatollah Ali Khamenei hatte er die Präsidentenwahl im Juni 2021 mit knapp 62 Prozent der Stimmen gewonnen. Der heute 63 Jahre alte Kleriker wurde damit offiziell Nachfolger des eher moderaten Hassan Rouhani, der nach zwei Amtsperioden nicht mehr antreten durfte.

Der 1960 in Mashhad im Nordosten des Iran geborene Raisi gilt innerhalb des islamischen Systems als sehr einflussreich. Er pflegt auch ein enges Verhältnis zu Khamenei. Laut Verfassung ist Raisi Regierungschef, während die eigentliche Macht auf das Staatsoberhaupt Khamenei konzentriert ist, der in allen strategischen Belangen das letzte Wort hat. (APA/Reuters/dpa)

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