Ukraine-Krieg

Mindestens 13 Zivilisten bei russischen Angriffen in der Ukraine getötet

In der Region Charkiw wurden am Sonntag nach Behördenangaben mindestens elf Zivilisten getötet. 
In der Region Charkiw wurden am Sonntag nach Behördenangaben mindestens elf Zivilisten getötet. Imago / Svet Jacqueline
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In der Südukraine starben nach Behördenangaben vom Montag mindestens zwei Zivilisten durch russischen Beschuss, in der Region Charkiw wurden am Sonntag mindestens elf Zivilisten getötet. Russland meldete indes die Einnahme eines der letzten bisher unter ukrainischer Kontrolle stehenden Dörfer in der Region Luhansk.

Bei massiven russischen Angriffen in der Ukraine sind mindestens 13 Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt worden. In der Südukraine starben nach Behördenangaben vom Montag mindestens zwei Zivilisten durch russischen Beschuss, in der Region Charkiw wurden am Sonntag mindestens elf Zivilisten getötet. Russland meldete indes die Einnahme eines der letzten bisher unter ukrainischer Kontrolle stehenden Dörfer in der von Moskau für annektiert erklärten Region Luhansk.

Die Ukraine dementierte, dass russische Truppen das Dorf Bilogoriwka im Osten des Landes unter Kontrolle hätten. „Die Verteidigungskräfte halten seit geraumer Zeit den Ansturm des Feindes zurück, der versucht, irgendwie in das Gebiet von Bilogoriwka vorzudringen“, teilte der Kiewer Generalstab auf Facebook mit.

Allein in einem Vorort der ostukrainischen Stadt Charkiw wurden nach Angaben von Innenminister Ihor Klymenko am Sonntag mindestens sechs Menschen durch Angriffe getötet und 27 weitere verletzt. Der Angriff erfolgte nach Polizeiangaben nach einem Muster, das den russischen Truppen immer wieder vorgeworfen wird: Demnach wurde das Gebiet 20 Minuten nach einem ersten Angriff erneut beschossen. Ein solches Vorgehen erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass auch Rettungskräfte getroffen werden. Laut Polizei waren unter den Verletzten ein Sanitäter und ein Polizist, die den Opfern des ersten Angriffs zur Hilfe gekommen waren.

Selenskij fordert mehr Luftabwehrsysteme

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij warf Russland in einer Reaktion auf den Vorfall vor, Städte und Dörfer zu „terrorisieren“ und „normale Leute“ zu töten. „Zwei Patriots für Charkiw“ könnten die Lage „grundlegend verändern“, erklärte er mit Blick auf das moderne US-Luftabwehrsystem.

Zuvor hatte Selenskij in einem AFP-Exklusivinterview beklagt, die Ukraine verfüge nur über ein Viertel der zu ihrer Verteidigung benötigten Luftabwehrsysteme. Zudem brauche seine Armee etwa 120 bis 130 moderne Kampfjets, um in der Luft ein Kräftegleichgewicht mit Russlands Truppen zu erreichen, sagte Selenskyj AFP in seinem ersten Interview seit Beginn der russischen Bodenoffensive in der Region Charkiw am 10. Mai.

Russland bei Offensive weiter vorgedrungen

Russland sei bei der Offensive etwa fünf bis zehn Kilometer weit vorgedrungen, sagte der Präsident: „Wir müssen nüchtern feststellen, dass sie weiter auf unser Territorium eingedrungen sind.“ Weitere Angriffswellen seien zu befürchten.

Während Regionalgouverneur Synegubow erklärte, der russische Vorstoß in Richtung der Städte Charkiw und Kupjansk sei gestoppt, betonte das russische Verteidigungsministerium am Sonntag, seine Truppen setzten ihren Vorstoß „tief in die Verteidigungslinien des Feindes fort“.

Die ukrainische Luftwaffe wehrte nach eigenen Angaben in der Nacht auf Montag mehr als zwei Dutzend Angriffsdrohnen iranischer Bauart ab, die gegen den Westen, das Zentrum und den Süden des Landes gerichtet gewesen seien. (APA/Reuters)

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