Studie

Jeder dritte Arbeitnehmer schaut beim Inflationsausgleich durch die Finger

Erstmals wurde bei der Umfrage auch das Thema „Inflationsausgleich“ abgefragt.
Erstmals wurde bei der Umfrage auch das Thema „Inflationsausgleich“ abgefragt.Clemens Fabry
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33 Prozent der heimischen Beschäftigten hat vom Arbeitgeber keinerlei Unterstützung zur Bewältigung der steigenden Lebenshaltungskosten erhalten. Jede:r Fünfte will in nächster Zeit den Job wechseln.

„Gehalt und Benefits“ sind nach wie vor die wichtigsten Kriterien bei der Wahl des Arbeitgebers. Zu diesem Ergebnis kommt eine Randstad-Studie, die weltweit in 32 Märkten und hierzulande 4.382 Arbeitnehmer zwischen 18 und 65 Jahren befragt hat. Zudem befeuere ein fehlender Inflationsausgleich das Jobwechselverhalten der Arbeitnehmerinnen weiter. Im Vergleich zum Vorjahr bleibt die Wechselwilligkeit der Österreicher unverändert hoch: Der Studie zufolge plant fast jede:r Fünfte, innerhalb der nächsten sechs Monate den Arbeitsplatz zu wechseln – vor allem aufgrund zu geringer Vergütung.

(Zu) Niedrige Entlohnung führt zum Austritt

Erstmals wurde in diesem Zusammenhang auch das Thema „Inflationsausgleich“ abgefragt. Jede:r Dritte gab dabei an, vom Arbeitgeber keinerlei Unterstützung zur Bewältigung der steigenden Lebenshaltungskosten erhalten zu haben. Männer (16 Prozent) und Arbeitnehmer:innen mit höherem Bildungsniveau (14 Prozent) erhielten häufiger eine vollständige Abdeckung der steigenden Kosten als Frauen (8 Prozent) und Arbeitnehmer:innen mit niedrigem und mittlerem Bildungsniveau (8 bzw. 10 Prozent).

Dies setzt Arbeitgeber unter Druck, da Beschäftigte empfänglicher für bessere Gehalts- und Leistungsangebote anderer Unternehmen werden: „Arbeitnehmer, die keinen Inflationsausgleich erhalten haben, sind eher bereit, das Unternehmen zu wechseln als jene, die eine teilweise oder vollständige Entschädigung bekommen haben“, erklärt Bjørn Toonen, Managing Director von Randstad Österreich.

Die Teuerung wirke sich nach wie vor stark auf die Gesamtzufriedenheit und Bindung der Mitarbeiter:innen aus: Eine „zu niedrige Entlohnung aufgrund gestiegener Lebenshaltungskosten“ wird, so wie im Vorjahr, als Hauptgrund für den Austritt aus einem Unternehmen genannt.

„Attraktives Gehalt und Sozialleistungen“

Auf der Suche nach Jobs vertrauen die meisten auf Jobplattformen (53 Prozent), das Arbeitsmarktservice (48 Prozent), persönliche Kontakte und Empfehlungen (38 Prozent) sowie auf Websites und Social Media-Auftritte der Firmen. Was das gesuchte Profil des idealen Arbeitgebers betrifft, zeigt sich eine teils starke Diskrepanz zwischen den Leistungen, die der aktuelle Arbeitgeber tatsächlich bietet, und den Wünschen der Arbeitnehmer:innen.

„Attraktives Gehalt und Sozialleistungen“ rangiert als wichtigster Wunsch ganz oben auf der Top Ten-Liste, während dieser Faktor bei der Bewertung des derzeitigen Arbeitgebers nur auf Platz neun landet. Zudem gehören in der Wahrnehmung des Arbeitgeberangebots die „Arbeitsplatzsicherheit“, eine „angenehme Arbeitsatmosphäre“, „Work-Life-Balance“ sowie die finanzielle Gesundheit zu den wichtigsten Kriterien für einen Wunsch-Arbeitgeber. „Unternehmen sind gut beraten, diese Erkenntnisse in den Aufbau ihrer Arbeitgebermarke einfließen zu lassen und die Lücke zwischen Wunsch und Realität rasch zu schließen“, empfiehlt Toonen. (ere)

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