Glosse

Die größte Freude einer Frau: Hausfrau!

Spielt durchdachter als er spricht: Harrison Butker, Position rechtsaußen?
Spielt durchdachter als er spricht: Harrison Butker, Position rechtsaußen?Imago / William Purnell
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Der dreifache Superbowl-Champion Harrison Butker erstaunt in den USA mit seiner Gattin: Deren Leben habe erst richtig begonnen, als sie seine Frau und Mutter seiner Kinder wurde. Sogar benediktinische Nonnen wagen daran zu zweifeln.

Auch benediktinische Nonnen haben eine feministische Ader (und einen Facebook-Account), zumindest in den USA. Dort haben sich die Benedictine Sisters of Mount St. Scholastica gerade von einem Football-Star distanziert, der in einem ihrer Colleges eine derart hinterwäldlerische Rede hielt, dass selbst Wiener Teenager-Mädchen sich bemüßigt fühlen, eine Online-Petition für den Rausschmiss des dreifachen Superbowl-Champs zu unterschreiben.

Was Harrison Butker verzapft hat? Doch so einiges. „Teuflische Lügen“, rief der 28-jährige Vater zweier Kinder den Absolventinnen zu, seien ihnen über ihre Zukunft eingetrichtert worden: Mögen sie auch Karrieren machen, würde er trotzdem wetten, „dass die Mehrheit von Euch sich nur darauf freut, zu heiraten und Kinder zu bekommen.“ Bestes Beispiel? Hatte er prompt parat, da Gute liegt ja meiste so nah, die eigene Gattin Isabelle: „Erst mit ihrer Berufung als Ehefrau und Mutter hat ihr Leben wirklich begonnen“. Trad(itional)-Wives sind in den USA gerade schwer angesagt. Deswegen muss der Herr, der sich bei der Gelegenheit auch gleich gegen Abtreibungen, künstliche Befruchtung, alles LGBTIQ+-Verdächtige aussprach, nicht gleich gefeuert werden.

»Ich würde wetten, dass die Mehrheit von Euch sich nur darauf freut, zu heiraten und Kinder zu bekommen.«

Harrison Butker

Footballer

Eine Nonnen-Predigt sollte reichen: Gerade sie wären besorgt über Butkers Ansichten, wären sie doch bewusst keine Hausfrauen geworden, sondern hätten ihr Leben Gott gewidmet (vielleicht macht Butker zwischen Gott und Mann aber auch gar nicht soviel Unterschied). Jedenfalls wären sie stolz darauf, junge Frauen und Männer gelehrt zu haben, nicht nur Hausfrauen im „limitierten Sinn“ zu sein. Sondern sich in ihrem Inneren ein liebevolles Zuhause zu schaffen, „um sich zur besten Version ihrer selbst zu ermächtigen“. Von dieser besten Version seiner selbst kann Harrison Butker wohl noch ein wenig Staub wedeln. Die Gattin hilft ihm sicher gerne dabei.

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