US-Wahlkamp

„Unified Reich“: Ein von Donald Trumps Wahlkampfteam verbreitetes Video sorgt für Aufregung

Donald Trump während einem Prozesstag in New York City.
Donald Trump während einem Prozesstag in New York City.Reuters / Michael M. Santiago
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Der Ex-US-Präsident stellt nach dem Wahlsieg offenbar ein „vereinigtes Reich“ in Aussicht. Trumps Team spricht von der Weiterverbreitung eines anderen Truth-Social-Nutzers. Das Wort „Reich“ sei übersehen worden. Das Lager der Demokraten reagiert empört.

In den USA sorgt ein Wahlkampfvideo für Empörung: In dem Video, das am Montag auf der Online-Plattform Truth Social verbreitet wurden, wird im Falle eines Siegs von Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl im November ein „vereinigtes Reich“ in Aussicht gestellt. Dabei wird das deutsche Wort „Reich“ verwendet. Das Wahlkampfteam von Amtsinhaber Joe Biden kritisierte die Wortwahl scharf.

„Was passiert, wenn Donald Trump gewinnt? Was kommt als Nächstes für Amerika?“, wird in dem 30-sekündigen Video gefragt, während mehrere fiktive Schlagzeilen eingeblendet werden - neben Zeitungsüberschriften wie „Wirtschaft boomt“ und „Grenze ist geschlossen“ ist in einem Untertitel auch von der „Schaffung eines vereinigten Reiches“ die Rede. Allerdings muss man schon ziemlich genau hinsehen, um das Wort zu entdecken - was das Team von Trump offenbar nicht getan hat.

Von Trump-Mitarbeiter weiterverbreitet

Das Wort „Reich“ wird in den USA häufig in Bezug auf das Dritte Reich in Nazi-Deutschland verwendet. In dem Video, das offenbar einige aus anderen Texten kopierte Textbausteine enthält, wird auch der Erste Weltkrieg erwähnt. Es könnte also auch um das Deutsche Kaiserreich gehen, das von 1871 bis 1918 bestand.

Die Sprecherin von Trumps Wahlkampfteam, Karoline Leavitt, erklärte, es handle sich nicht um ein offizielles Wahlkampfvideo. Es sei von einem anderen Truth-Social-Nutzer erstellt und dann von einem Trump-Mitarbeiter, der das Wort „Reich“ nicht gesehen habe, weiterverbreitet worden.

Der Sprecher von Bidens Wahlkampfteam, James Singer, erklärte dagegen, Trump habe auch schon in der Vergangenheit Nazi-Rhetorik verwendet. „Donald Trump spielt keine Spielchen“, fügte Singer hinzu. „Er sagt Amerika genau, was er zu tun gedenkt, wenn er wieder an die Macht kommt: Als Diktator über ein ‚vereinigtes Reich' zu herrschen.‘“ (APA/AFP)

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