Großbritannien

Ein Blutkonserven-Skandal schockt die Briten

Mahnwache für die Opfer des Blutkonservenskandals in London.
Mahnwache für die Opfer des Blutkonservenskandals in London. Reuters / Hollie Adams
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Ein Untersuchungsbericht über einen Skandal, der bis in die 1970er-Jahre zurückreicht, erschüttert die Nation. Die Regierung kündigte eine umfassende Entschädigung der Opfer an. Premier Sunak entschuldigte sich.

Es sei „eine schwierige Lektüre“, warnt Brian Langstaff in der Einleitung des Untersuchungsberichts. Es folgen 2527 Seiten, auf denen der größte Gesundheitsskandal der britischen Nachkriegsgeschichte bis ins kleinste Detail nachgezeichnet wird. Langstaff, ein ehemaliger Richter, der mehr als fünf Jahre am Bericht gearbeitet hat, spricht von „Leid in einem Ausmaß, das schwer zu verstehen ist“, von „zerstörten Leben“ und einem „Katalog des Versagens“. Und vor allem: Es sei ein „Desaster“, das weitgehend hätte verhindert werden können – und vertuscht worden sei.

Zwischen 1970 und 1991 wurden rund 30.000 Patientinnen und Patienten in Großbritannien mit kontaminierten Blutkonserven versorgt. Manche Blutprodukte waren mit HIV-Viren infiziert, andere mit Hepatitis C. Mehrere Tausend Patienten mit Hämophilie, also mit Blutgerinnungsstörung, wurden in jenen Jahren mit infizierten Blutprodukten behandelt, viele erkrankten. Mehr als 26.000 andere erhielten Bluttransfusionen nach einer Geburt, einer Operation oder für eine Krebsbehandlung.

380 Kinder mit HIV infiziert

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