EU-Wahl

Emmanuel Macrons Sterne sinken

Valerie Hayer (Mitte), die Spitzenkandidatin der liberalen Parteienfamilie Renew, hat in Frankreich einen schweren Stand: Ihr Mentor Emmanuel Macron ist bei der Bevölkerung unbeliebt.
Valerie Hayer (Mitte), die Spitzenkandidatin der liberalen Parteienfamilie Renew, hat in Frankreich einen schweren Stand: Ihr Mentor Emmanuel Macron ist bei der Bevölkerung unbeliebt. APA/AFP/Sameer Al-doumy
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Gut zwei Wochen vor dem Wahlsonntag ist von einer Wahlkampagne in Frankreich nur wenig zu spüren. Dies hängt damit zusammen, dass der Rechtspopulist Jordan Bardella seit Langem als Sieger gesetzt ist.

Noch nie gab es bei einer Europa-Wahl so viele Bewerber und Bewerberinnen um einen Sitz. Nicht weniger als 37 Listen wurden in Frankreich eingereicht. Die allermeisten davon werden der Voraussicht nach kaum Aufsehen erregen, sie werden weniger als einen halben Prozentpunkt der Stimmen erhalten, weit von der Schwelle von fünf Prozent, die für die Eroberung von Sitzen erforderlich wäre. Sie bringen jedoch Farbe in diesen Wahlkampf.

Für die etwas exotisch anmutenden politischen Extremisten, eher marginale Naturschützer oder Ultranationalisten, die dennoch antreten, ist das eine Gelegenheit, mit gleich viel Sendezeit im Fernsehen wie die großen Parteien ein großes Publikum anzusprechen, das von ihrer Existenz bisher keine Ahnung hatte. Das erlaubt es beispielsweise Laure Patas d’Illiers von der Liste Europe Démocratie Esperanto (EDE), Werbung für Esperanto als gemeinsame Sprache für Europa zu machen. Bei den letzten drei EU-Wahlen kam EDE aber nie über 0,2 % an den Wahlurnen hinaus. Andere haben andere explizit genannte Prioritäten, die wenig direkt mit der Politik in Brüssel zu tun haben, wie „Free Palestine“ oder die Liste Droits du parent et de l’enfant, die sich (in Frankreich) für die Erziehungsrechte benachteiligter Elternteile einsetzen will.

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