Grand Tours

Pogačars rosaroter Gipfelsturm

Uneinholbar auf dem Weg zur Alleinherrschaft: Tadej Pogačar beherrscht die Alpenpässe.
Uneinholbar auf dem Weg zur Alleinherrschaft: Tadej Pogačar beherrscht die Alpenpässe. AFP
  • Drucken

Tadej Pogačar ist nicht zu bremsen. Weder beim Giro d‘Italia noch bei der Tour de France – und auch nicht, wenn sich die Chance auf ein historisches Triple eröffnet.

Gut möglich, dass Tadej Pogačar diesen Giro d’Italia, seinen ersten überhaupt, am Sonntag vor dem Kolosseum nicht nur mit dem Rosa Trikot, sondern mit gleich sechs Etappensiegen beenden wird. Fünf hat er bereits eingefahren, und am Samstag (11.35 Uhr, live Eurosport) geht es schließlich noch einmal ins Gebirge, von Alpago nach Bassano del Grappa (184 km, 4200 Höhenmeter), eine Gelegenheit, bei der der 25-jährige Slowene kaum widerstehen wird können.

Anstatt es nach den ersten Antritten, die ihm früh einen komfortablen Vorsprung in der Gesamtwertung einbrachten, ruhig angehen und seine Teamkollegen arbeiten zu lassen, um sich für die Tour de France in fünf Wochen zu schonen – Pogačar will als erster Profi seit Marco Pantani das Grand-Tour-Double schaffen –, ging immer wieder der Rennfahrer mit ihm durch. Bot sich eine Chance auf einen Etappensieg, schlug Pogačar eiskalt zu, selbst bei widrigsten Bedingungen wie zuletzt auf dem wegen Kälte und Schneefalls auf den Dolomitenpässen chaotischen Teilstück nach Gröden.

Ein Umstand, der die sportliche Leitung im UAE-Team in Angst und Schrecken versetzt, schließlich scheint es, als gehe Pogačar geradezu verschwenderisch mit seinen Kräften um. Gleich zu Beginn des Giros etwa tauchte er in Turin in einer Fluchtgruppe auf, tummelte sich dann in Neapel vorne im Massensprint, weil er Teamkollege Sebastian Molano in Position bringen wollte. Der Giro-Star steht für Spektakel auf jeder Etappe, aber für Langeweile im Gesamtklassement.

Einmalige Gelegenheit

Diese Dominanz bei der Italien-Rundfahrt, Pogačar fährt seit dem zweiten Tag im Maglia Rosa, ist natürlich auch in der überschaubaren Konkurrenz begründet, die keine Gefahr für den UAE-Kapitän darstellt. Und doch: Die Pogačar-Show zwischen Toskana, Gran Sasso und Gardasee lässt schon manchen Beobachter von einem noch nie dagewesenen Triple fabulieren. Giro d’Italia, Tour de France und Vuelta a España in einer Saison gewinnen? Geht das überhaupt?

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.