Wien

Koji, Tanne, Bridgerton: Wiens neue Eissorten

Fünf Eissorten von Wiener Miso, ganz vorne: Amazake Sour.
Fünf Eissorten von Wiener Miso, ganz vorne: Amazake Sour.Clemens Fabry
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Was Eis angeht, gibt es doch immer wieder neue Ideen. Diese Saison zum Beispiel: Eissorten aus asiatischen Fermenten, inspiriert von ausgefallenen Schokoladen – und von Netflix.

Man meint ja zu glauben, dass man bei der enormen Dichte an Eissalons in Wien inzwischen alles gesehen hat, was man zu Eis machen kann: Ziegenkäse und veganes Basilikumeis, Orangensorbet und Salzkaramell, ganz zu schweigen von den italienischen Cremigkeiten, die die zahlreichen klassischen Eissalons ins Stanitzerl türmen – und Eis für Hunde gibt es inzwischen auch. Aber irgendjemandem fällt natürlich immer noch etwas ein, das es vorher noch nicht gab. Sirkka Hammer zum Beispiel.

Mit Wiener Miso produziert sie seit fünf Jahren Sojasaucen und Misopasten – und seit Kurzem auch Eis. „Wir haben vor zwei Jahren ein Miso-Karamell-Eis gemacht – und die Leute sind total darauf abgefahren“, sagt sie. Nun hat sie die Idee mit ihrem Team weiterentwickelt und bietet in ihrem Geschäft in Wien Meidling seit zehn Tagen eine ganze Reihe sehr ungewöhnlicher Eissorten an, die alle auf asiatischen Fermenten basieren. Es gibt etwa cremiges Amazake-Eis mit gefrorenen Tomatenraspeln, Buchweizen-Rhabarber-Eis oder Schokoeis, dem die hauseigene Sojasauce einen interessanten Touch von Salz und Umami verpasst. Demnächst wird auch das Miso-Karamell-Eis wieder ins Programm kommen.

„Wir sind keine Eisdiele“

Alle zusammen laufen unter dem Namen Koji-Eis: Das ist ein Edelschimmel, der die Grundlage für Miso, Sojasauce und alle anderen japanischen Fermente ist – und damit auch für die Eissorten. Die sind großteils vegan und nicht übermäßig süß. Verkauft werden sie im Becher. „Wir sind keine Eisdiele“, sagt Sirkka Hammer: „Ich wollte ein paar coole Sachen zeigen, die man mit unseren Produkten machen kann, und bei den Sorten schon auch ganz kreativ sein und ganz verrückte Sachen machen.“ Am ungewöhnlichsten: Amazake Sour, dunkelgrau und mit einem Zitrusgeschmack, der allein auf den Koji-Pilz zurückgeht.

Nur etwas für echte Zuckerliebhaber ist das Eis, das man seit Kurzem in der Stiftsgasse bekommt: Die Gelateria La Romana – ein genuin italienisches Unternehmen mit mehr als 70 Eissalons in der ganzen Welt – hat sich nämlich mit dem Streamingdienst Netflix zusammengetan. Und anlässlich der dritten Staffel des Historiendramas Bridgerton vier spezielle Eissorten entwickelt, die nun auch in Wien verkauft werden. Jede davon ist einem bestimmten Charakter zugeordnet: die sehr, sehr süße Regency aus Ruby Chocolate zum Beispiel der Königin Charlotte, die Ananas-Rosmarin-Zitronenkuchen-Sorte der oftmals gelb gekleideten Lady Whistledown, deren eigenes Liebesleben – wie Bridgerton-Fans erzählen – in der aktuellen Staffel im Zentrum steht. „Es kommt sehr gut an“, sagt Filialmanager Attila Sleko. Und auch wenn beim Lokalaugenschein deutlich mehr klassische Sorten verkauft wurden als Bridgerton-Fangeschmäcker: Cheesecake mit Honigknusper (The Duchess) war schon aus.

Schokoeis mit Thymian oder Tanne

Besondere Liebhaber von Schokoladeeis wiederum müssen von der Gelateria künftig nur ein Mal ums Eck gehen. In Thomas Kovazh Geschäft in der Siebensterngasse gibt es nicht nur Schokolade, sondern bald auch mehrere Sorten Schokoladeeis. Ein paar Jahre lang verkaufte Kovazh über den Sommer hinweg Eis vom Eisgreißler. „Jetzt wird es auch von unseren Bestseller-Schokoladen Eis geben.“ Konkret geplant sind vorerst bis zu sechs Sorten mit besonderen Aromen. Unter anderem gibt es bei Schokov Eis in der Geschmacksrichtung Wacholder-Tanne – bei den Tafelschokoladen derzeit die beliebteste –, Salz-Pfeffer, Zitronengras-Piment und Thymian-Walnuss mit Milchschokolade. Bis auf Letztere sind die Sorten auf Basis von dunklem Schokoeis, hergestellt werden sie für Kovazh vom Eisgreißler.

Einige ausgewählte Eisgreißler-Sorten wird man bei Schokov auch in Zukunft noch finden, beispielsweise Stracciatella oder Nougat: Jedenfalls Sorten, die irgendwie mit Schokolade zu tun haben. Das Ziel von Thomas Kovazh ist es ohnehin, die ultimative Anlaufstelle für alle Schokoeisliebhaber zu werden. Der offizielle Startschuss für die Schokoeiszentrale ist in gut einer Woche zwischen 1. und 3. Juni.

Sirkka Hammer (Mitte) macht mit ihren Mitarbeitern nicht nur Miso und andere Fermente, sondern nun auch: Eis.
Sirkka Hammer (Mitte) macht mit ihren Mitarbeitern nicht nur Miso und andere Fermente, sondern nun auch: Eis.Clemens Fabry

Auf einen Blick

Bei Wiener Miso gibt es neben Sojasauce, Misopasten und anderen Fermenten auch Eis, fünf wechselnde Sorten. Wilhelmstraße 30, 1120 Wien. Di–Fr 9–16.30, Sa 9–15.00.

Die Gelateria La Romana bietet in einem Teil ihrer Filialen vier spezielle Eissorten an, die zur Netflix-Serie Bridgerton kreiert wurden. Stiftsgasse 15–17, 1070 Wien. Tgl. 12–22.00.

Schokov startet zwischen 1. und 3. Juni mit vier bis sechs Eissorten mit den Aromen der eigenen Schokoladen. Siebensterngasse 20, 1070 Wien. Mo–Fr 12–18.30, Sa 10–18.00.

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