Der Reiz der Indiennes. Baumwolle mit Muster im japanischen Stil.
Geschichte

Die Märchenwelt exotischer Stoffe

Stoffe bieten Stoff für Tausende Erzählungen. Warum ließ Ludwig XIV. die Baumwolltücher aus Indien verbieten? Warum liegt das berühmteste Stoffmuseum mit sechs Millionen Mustern im Elsass? Die schönsten Beispiele daraus sind nun in zwei Prachtbänden zu sehen.

Die Europäer des 16. Jahrhunderts konnten sich nicht sattsehen an den leuchtend bunten Stoffen, die in den Häfen aus den Schiffen der Portugiesen ausgeladen wurden. Sie waren Verheißungen einer fernen, verlockenden Weltgegend, kamen aus Persien, der Levante, vor allem aber aus Indien, wo die Kunst, Baumwollstoffe zu bemalen und zu bedrucken, schon seit ewigen Zeiten beherrscht wurde, während in Europa die Baumwollfaser kaum bekannt war.

Man nannte diese Importwaren im kulturell führenden Frankreich bald „Indiennes“, sie wurden bestaunt wegen ihrer exotischen Motive und bewundert wegen ihrer Farbbeständigkeit. Warum verloren sie nicht an Glanz, selbst nach dem Waschen nicht? Wer es sich leisten konnte, kaufte großformatige, mit Lebensbäumen geschmückte Wandbehänge, Steppdecken oder Bettüberwürfe. Die Baumsymbolik erinnerte an das christliche Paradies, Blumenmotive schmückten die Bordüren.

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