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Aktionstag: Frauengesundheit im Fokus

Wolfgang Lienbacher
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Frauen werden bei über 700 Krankheiten später diagnostiziert als Männer, sie verbringen trotz ihrer höheren Lebenserwartung in etwa 19,3 Jahre in mittelmäßiger bis schlechter Gesundheit und sind dabei häufiger von psychischen Erkrankungen betroffen.

Der Internationale Aktionstag für Frauengesundheit am 28. Mai will das Bewusstsein für die spezifischen psychischen und physischen Gesundheitsbedürfnisse von Frauen schaffen, er will Hindernisse identifizieren und Verbesserungen erwirken. Unter dem Motto „Our health, our rights, our lives“ unterstützen seit 1987 an diesem Tag weltweit zahlreiche Menschen- und Frauenrechtsorganisationen diesen Tag.

Ein aktueller Bericht des Weltwirtschaftsforums zeigt, dass Frauen weltweit 25 Prozent mehr Lebensjahre in schlechter Gesundheit verbringen als Männer, meldet dieser Tage der Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP) und ruft zur verstärkten Aufmerksamkeit und Unterstützung für die psychische Gesundheit von Frauen auf. Laut dem Österreichischen Frauengesundheitsbericht werden Frauen in Österreich durchschnittlich 83,7 Jahre alt, verbringen jedoch etwa 19,3 Jahre in mittelmäßiger bis schlechter Gesundheit und sind dabei häufiger von psychischen Erkrankungen wie Depressionen betroffen.

Diese gesundheitlichen Unterschiede verdeutlichen die Notwendigkeit geschlechtsspezifischer medizinischer Forschung und Versorgung. Trotz der Fortschritte in den letzten 20 Jahren sind Frauen in klinischen Studien weiterhin unterrepräsentiert. Dies verursacht erhebliche Daten- und Wissenslücken sowie verzögerte Diagnosestellungen. Wie eine dänische Langzeitstudie zeigt, werden Frauen bei über 700 Krankheiten später diagnostiziert als Männer.

Die Menstruation, ein schwieriges Thema

Der 28. Mai gilt dabei auch als Tag der Menstruationshygiene. Gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Spectra hat die Drogerie dm zwischen Februar und April über 6000 Frauen zwischen 16 und 50 Jahren in Bosnien-Herzogowina, Bulgarien, Italien, Kroatien, Österreich, Rumänien, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn zum Thema Periode befragt. 60 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Menstruation in der Gesellschaft ein schwieriges Thema sei – vor allem, weil man noch immer nicht ausreichend darüber spreche und so aus einem natürlichen Prozess ein Tabu entstehe, das Mädchen in jungen Jahren verunsichere und die Körperwahrnehmung maßgeblich beeinflusse.

Jede dritte Frau fühle sich laut Umfrage gar nicht oder unzureichend über die erste Periode informiert – und das obwohl das weibliche Geschlecht durchschnittlich 2.000 Tage seines Lebens blutend verbringt. Nur zwei Prozent der befragten Frauen geben an, während der Menstruation keinerlei körperliche oder psychische Beschwerden zu haben.

Kunden, die zwischen 1. Juni und 31. Juli Periodenprodukte der Eigenmarke Jessa in den dm Filialen kaufen, tun Gutes: Pro verkauftem Produkt spendet dm 10 Cent und wandelt dieses Geld in Binden, Tampons und Co. für soziale Einrichtungen – z.B. Caritas Lerncafés – um. Darüber hinaus werden die österreichweiten Schulkooperationen durch zusätzliche Partnerschaften erweitert, um noch mehr Schülerinnen einen niederschwelligen Zugang zu Menstruationsprodukten zu ermöglichen.

Tipp

Im Wiener Bezirk Ottakring steht am 28. Mai die Frauengesundheit im Mittelpunkt. Von 16 bis 19 Uhr stellen am Vorplatz der U3 Station Ottakring, Paltaufgasse, mehrere Organisationen ihre Arbeit und ihre Angebote vor, darunter das peppa* Mädchencafe, FEM - Frauengesundheitszentrum, die Gesundheitslotsinnen der Volkshilfe Wien u.v.m.

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