Atompolitik

Iran steigert laut IAEA Vorrat an fast waffentauglichem Uran

IAEA-Chef Rafael Grossi nach einem Besuch im Iran Anfang Mai.
IAEA-Chef Rafael Grossi nach einem Besuch im Iran Anfang Mai.Reuters / Elisabeth Mandl
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Der Iran verfügt laut Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde knapp 21 Kilogramm Uran mehr als im Februar.

Der Iran hat seine Bestände an beinahe atomwaffentauglichem Uran nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) im vergangenen Quartal gesteigert. Wie die Behörde am Montag in Wien berichtete, verfügt die Islamische Republik über rund 142 Kilogramm Uran mit einem Reinheitsgrad von 60 Prozent, knapp 21 Kilogramm mehr als im Februar. Für einen Atomsprengkopf wären laut Fachleuten rund 50 Kilogramm dieses Materials nötig. Für eine militärische Nutzung müsste es noch etwas weiter auf ein Niveau von 90 Prozent angereichert werden.

Die Führung des Iran bestreitet, nach Atomwaffen zu streben. Doch IAEA-Chef Rafael Grossi wies am Montag auf iranische Aussagen über eine mögliche Änderung dieser Doktrin und über die vorhandenen technischen Fähigkeiten des Iran zum Bau solcher Waffen hin. Solche Aussagen würden Grossis Sorge steigern, ob Teheran auch wirklich sein gesamtes Atomprogramm offengelegt habe, hieß es in einem nicht öffentlichen IAEA-Bericht, welcher der Deutschen Presse-Agentur vorlag. Aus dem Bericht ging auch hervor, dass der Tod von Präsident Ebrahim Raisi und Außenminister Hussein Amirabdollahian bei einem Hubschrauberabsturz geplante Gespräche zwischen IAEA und dem Iran zur besseren Zusammenarbeit Teherans mit Atominspektionen weiter verzögert hat. Nach dem Unglück seien geplante substanzielle Gespräche nicht zustande gekommen, hieß es.

Der Iran hatte sich 2015 in einem Abkommen verpflichtet, sein Atomprogramm stark einzuschränken. Im Gegenzug wurden Sanktionen aufgehoben. Der Pakt, der den Bau iranischer Atombomben verhindern sollte, wurde 2018 vom damaligen US-Präsidenten Donald Trump aufgekündigt. Im Gegenzug baute Teheran die Anreicherung von Uran stark aus und schränkte IAEA-Kontrollen ein. (APA/dpa)

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