Rechtsextremismus

„Freundliches Gesicht des NS“: AfD-Mann Helferich plant Auftritt in Wien

Der Dortmunder Rechtsanwalt Mathias Helferich
Der Dortmunder Rechtsanwalt Mathias Helferich(c) imago
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In Deutschland läuft gegen Matthias Helferich ein Ausschlussverfahren. Der Grund: Er ist der AfD zu rechtsextrem. In Wien könnte er am Freitag eine Festrede bei der Burschenschaft „Aldania“ halten, der auch FPÖ-Landeschef Dominik Nepp angehört.

Matthias Helferich gilt innerhalb der AfD als äußert umstritten. Schon einmal wurde versucht, den deutschen Rechtsanwalt und ehemaligen Vize-Landessprecher der AfD in Nordrhein-Westfalen aus der Partei auszuschließen – vergebens. Aktuell läuft im zuständigen Landesverband das zweite Ausschlussverfahren gegen ihn. Ob es diesmal Erfolg hat, wird sich zeigen. Ebenfalls zeigen wird sich, ob Helferich am kommenden Freitag als Festredner bei der schlagenden Burschenschaft „Aldania“ auftreten wird, der neben anderen auch der Wiener FPÖ-Landesparteichef Dominik Nepp angehört.

Dafür angekündigt ist der 35-jährige Helferich jedenfalls, wie das Ö1-„Morgenjournal“ am Dienstag berichtet. „Einer, der einer rechtsextremen Partei zu rechtsextrem ist, ist in Österreich bei einer Burschenschaft, die der Wiener FPÖ sehr, sehr nahe steht, nicht nur wohlgelitten, sondern auch in höchsten Ehren, ziemlich erschreckend“, sagt Karl Öllinger von der Plattform „Stoppt die Rechten“ (SdR). Nepp und derf freiheitliche EU-Spitzenkandidat Harald Vilimsky ließen eine entsprechende Anfrage des ORF-Radios vorerst unkommentiert.

 „Freundliche Gesicht des NS“ bis „Super. #Remigration“

Zurück zu Helferich: 2021 wurde er trotz Bundestagsmandat nicht Teil der AfD-Fraktion, weil Äußerungen von ihm bekannt geworden waren, in denen er sich unter anderem selbst als das „freundliche Gesicht des NS“ bezeichnet und sich positiv auf den berüchtigten NS-Richter Roland Freisler bezogen hat. Letzterer zählte zu den Teilnehmern der sogenannten Wannsee-Konferenz.

Jüngst fiel Helferich negativ auf, weil er bekundete, auch deutsche Staatsbürger abschieben zu wollen. Die deutsche „taz“ verwies in diesem Zusammenhang etwa auf Screenshots von Instagram, in denen der Politiker den Slogan „Raus mit die Viecher“ mit „Super. #Remigration“ kommentierte.

Der Landesvorstand begründete sein Vorgehen gegen Helferich nun damit, dass man dessen „Abwege“ nicht mehr hinnehmen wolle: „Er und sein Gebaren schaden seit geraumer Zeit der Partei“ und im „krassen Gegensatz“ zu den „unseren Grundsätzen“. Über den Ausschluss entscheiden nun die Parteigerichte. (hell)

>>> Bericht im Ö1-„Morgenjournal“

>>> Bericht der „taz“

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