Umfrage

Junge bereiten sich weniger auf Bewerbungen vor

Nur ein knappes Drittel investiert mehr als eine Stunde in die Vorbereitung.
Nur ein knappes Drittel investiert mehr als eine Stunde in die Vorbereitung.Clemens Fabry
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Jungakademiker investieren wenig Zeit in die Vorbereitung auf ein Bewerbungsgespräch.

Auf die akademische Ausbildung folgt zumeist das (erste) Bewerbungsgespräch. Eine herausfordernde Situation, bei der es einiges zu beachten gilt. Doch das nehmen die Jungen nicht mehr so ernst wie früher, wenn man einer FiP.S-Umfrage unter 500 Absolventen zwischen 22 und 34 Jahren Glauben schenkt. Ihr zufolge bereitet sich mehr als die Hälfte der Befragten lediglich zwischen einer halben Stunde bis maximal eine Stunde auf ein Bewerbungsgespräch vor. Der Anteil jener, die sich eine halbe Stunde Zeit nehmen, sei im Vergleichszeitraum stetig gestiegen (2022: 24 Prozent; 2023: 27 Prozent; 2024: 28 Prozent).

Nur ein knappes Drittel der Befragten investiert mehr als eine Stunde in die Vorbereitung. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser Anteil um rund vier Prozentpunkte gesunken (2023: 36 Prozent). Zehn Prozent investieren weniger als 15 Minuten dafür. Gemäß der Umfrage sie dies aber immerhin eine Zunahme von rund zwei Prozentpunkten.

„Jungakademiker in Österreich sind sich wenig über langfristige Auswirkungen von Karriereentscheidungen bewusst. Frühe Karriereschritte legen das Fundament, das Bewerbungsgespräch ist der erste Baustein. Wir raten immer zu Qualität vor Quantität. Eine Vorbereitungszeit für ein Bewerbungsgespräch unter drei Stunden ist aber in jedem Fall zu gering, um das eigene Potenzial präsentieren zu können“, sagt Florian Märzendorfer, geschäftsführender Gesellschafter von FiP-S.at.

Zuversicht bei schwierigen Fragen

Zwei Drittel der Jungakademiker (65 Prozent) sehen in der Gehaltsverhandlung die größte Herausforderung des Bewerbungsgesprächs. Das decke sich mit Ergebnissen der Vorjahre. Weitere Sorgen bereiten der Hälfte die richtige Reaktion auf unangenehme Fragen, gefolgt von der Einschätzung der Erwartungshaltung des potenziellen Arbeitgebers (44 Prozent).

Für 43 Prozent sei das persönliche Bewerbungsgespräch grundsätzlich eine Stresssituation. Was ihnen kaum Sorgen bereitet: Unsicherheit zum generellen Ablauf eines Bewerbungsgesprächs (28 Prozent) oder Hintergrundwissen zum jeweiligen Unternehmen (19 Prozent).

„Die Gehaltsverhandlung ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich Recherche und Übung auszahlen können. In diesem Fall direkt erkennbar am Bankkonto. Indem man sich im Vorfeld über die üblichen Gehaltsspannen für Einstiegspositionen informiert und auf Szenarien bei Gehaltsverhandlungen vorbereitet, punktet man bei Arbeitgebern. Dabei legt man nicht nur die Weichen dafür, was man sich leisten kann, sondern auch für Möglichkeiten, die finanzielle Zukunft zu steuern“, so Märzendorfer. (ere)

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