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Vier von zehn erleben Altersdiskriminierung im Job

4 von 10 wurden aufgrund des Alters im Berufsleben bereits mindestens einmal diskriminiert.
4 von 10 wurden aufgrund des Alters im Berufsleben bereits mindestens einmal diskriminiert.Clemens Fabry
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Aktive Arbeitnehmer im Pensionsalter werden in den kommenden Jahren – auch angesichts des Fachkräfte- und Arbeitskräftemangels – eine zunehmend wichtige Rolle spielen. 

Aktuell stehen ältere Menschen wenig im Fokus von Unternehmen, der Verbleib am oder die Rückkehr in den Arbeitsmarkt wird ihnen nicht immer leicht gemacht. Laut dem aktuellen Silver Worker Report von XING wurden vier von zehn der 520 Befragten aufgrund des Alters im Berufsleben bereits mindestens einmal diskriminiert oder benachteiligt. Insgesamt haben 39 Prozent diese Erfahrung gemacht.

Beginnend im Bewerbungsprozess, in dem ein Drittel benachteiligt wurde. Mehr als 45 Prozent der Arbeitnehmer, die schon einmal aufgrund ihres Alters diskriminiert wurden, empfanden diese Benachteiligung als sehr groß bzw. groß. In den meisten Fällen haben die Betroffenen eine Mischung aus emotionaler und struktureller Diskriminierung erlebt.

Altersdiskriminierung sei eine Führungsfrage

Dazu zählt, wie von 47 Prozent selbst erlebt, emotionale Diskriminierung wie etwa Beleidigungen und soziale Ausgrenzung. Strukturelle Diskriminierung, wie altersbezogene Regeln oder Vorschriften, haben 43 Prozent erfahren, die altersbedingt stigmatisiert wurden. Am häufigsten nehmen ältere Arbeitnehmer subtile Hinweise darauf wahr, dass sie für eine Aufgabe zu alt wären. Rund 40 Prozent haben aufgrund ihres Alters einen Job nicht bekommen und mehr als ein Viertel wurde bei Beförderungen übergangen oder hat Aufgaben zugeteilt bekommen, die unter ihrer Qualifikation lagen (jeweils 26 Prozent).

Auffallend ist, dass Altersdiskriminierung am Arbeitsplatz in rund zwei Drittel der Fälle von den Führungskräften ausgeht. Mitarbeiter auf niedrigeren Hierarchiestufen oder andere Stakeholder spielen kaum eine Rolle.

Viele von den Älteren nehmen die Diskriminierung stillschweigend hin und unternehmen nichts, jeder Fünfte spricht mit dem Vorgesetzten, 15 Prozent verlassen als Folge der Altersdiskriminierung das Unternehmen und elf Prozent wenden sich an den Betriebsrat. „Altersdiskriminierung ist eine Führungsfrage. Die Integration von Silver Workern in ein Arbeitsumfeld kann nur gelingen, wenn die Managementebene davon überzeugt ist“, sagt Sandra Bascha, Leitung Kommunikation New Work SE und XING Österreich. (ere)

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